Chemnitz: Rechtsextreme "Bürgerbewegung" marschiert erneut auf
Vor genau einem Jahr begann in Chemnitz mit dem Tod von Daniel H. eine Reihe von gewalttätigen Aufmärschen, die die sächsische Stadt in die bundesdeutschen Schlagzeilen brachten. Am Sonntag marschierten wieder Rechte in der Stadt auf. Was hat sich im letzten Jahr getan?

Nach AfD-Rückzug: Poggenburg verlässt auch ADPM
Vor gerade einmal acht Monaten gründete André Poggenburg den „Aufbruch deutscher Patrioten“, nachdem er zuvor die AfD verlassen hatte. Doch am Wochenende verließ der Parteivorsitzende überraschend seine neue Partei. Zuvor hatte er zur Auflösung und Wahl der AfD aufgerufen – doch die Parteibasis konnte Poggenburg nicht überzeugen.

Kritik am AfD-Gründer: „Lucke hat Nationalisten eine Plattform geboten“
Der ehemalige AfD-Vorsitzende Bernd Lucke soll nach seinem Ausscheiden aus dem Europaparlament als Professor an die Universität Hamburg zurückkehren. Dagegen regt sich Widerstand. Um seine unsoziale Wirtschaftspolitik voranzutreiben, habe Lucke Rechtsextremen eine Plattform geboten, kritisiert der AStA-Vorsitzende Karim Kuropka.

Freie Wähler in Sachsen – Zwischen Neuer Rechter und Wutbürgern
In zwei Monaten findet in Sachsen die Wahl zum nächsten Landtag statt. In den Medien dominiert der drohende Wahlsieg der AfD. Dabei ist die Partei nicht die einzige, über deren Unterstützung Rechte und Rechtsextreme in das Landesparlament einziehen könnten. Auch die Freien Wähler stellen Kandidaten zur Wahl auf. Unter ihnen und anderen Gesichtern der offenen Wahlliste gehören einige zu einem eng gesponnenen Netzwerk zwischen Neuer Rechter und Wutbürgern auf der Straße.

Mit dem „Aufbruch deutscher Patrioten“ gegen die politische Bedeutungslosigkeit
Nach seinem Fortgang aus der AfD versucht es André Poggenburg mit der neuen Kleinstpartei „Aufbruch deutscher Patrioten – Mitteldeutschland“. Ob er sich mit schrillen Tönen und provokanter Symbolik relevant halten kann, ist fraglich.
Noch eine AfD-Abspaltung?
Nachdem erst kürzlich der „Aufbruch deutscher Patrioten“ aus der Wiege gehoben wurde, folgte nun die nächste Parteineugründung im Dunstkreis der AfD. Die „Bürgerinitiative Sachsen“ soll für die fremdenfeindlichen Protestbündnisse als Sprungbrett in den Landtag dienen. Dahinter stehen einschlägig bekannte Multi-Aktivisten.

Plauen: Fackelmarsch an Gedenktag
Am Montagabend zog der Dritte Weg erneut durch das vogtländische Plauen. Der Neonazi-Aufmarsch sorgte schon im Vorfeld für Aufsehen, da eine Gedenkveranstaltung zum Jahrestag der Deportation der Plauener Juden aufgrund von Sicherheitsbedenken abgesagt werden musste. Letztlich folgten dem Aufruf der Kleinstpartei nur etwa 150 Personen, während der Gegenprotest mindestens doppelt so viele Menschen auf die Straße brachte. Trotzdem drohen die Rechtsextremisten an Einfluss in der Region zu gewinnen und auch „Normalbürger“ schließen sich ihnen zunehmend an.

Bayerische Grüne stoßen Verbot der Neonazi-Partei Der Dritte Weg an
Noch kein Jahr, nachdem das Verbotsverfahren gegen die NPD vor dem Bundesverfassungsgericht gescheitert ist, nehmen die bayerischen Grünen Anlauf, die Neonazis des Dritten Weges zu verbieten. Als Alternative schlägt die Partei wenigstens einen Ausschluss aus der staatlichen Parteienfinanzierung vor.

Schulterschluss extrem rechter Parteien? NPD, Die Rechte und Der Dritte Weg mobilisieren zu gemeinsamer „Sonnenwendfeier“
Am vergangenen Samstag kamen im niedersächsischen Eschede gut 100 Neonazis zu einer „Sonnenwendfeier“ zusammen. Während nachmittags ein „Kinderprogramm“ vorgesehen war, hatten die Veranstalter für den Abend drei extrem rechte Bands angekündigt. Das Besondere bei diesem Treffen: Es wurde gemeinsam von den konkurrierenden Parteien NPD, Der Dritte Weg und Die Rechte beworben.

Ein Herz für Blondi: Ärger um braune Tierheim-Offensive
Sei die politische Mission auch noch so neonazistisch: Jede rechtsextreme Gruppierung versucht zuweilen, sich durch soziale und wohltätige Aktionen einen Platz im Herzen potentieller Unterstützer zu sichern. So auch die Splitterpartei Der Dritte Weg. Durch Futter- und Barspenden an Tierheime sollte jüngst in verschiedenen Bundesländern für die nationale Sache geworben werden. Doch die Tierfreunde setzten sich entrüstet zur Wehr.

Dritter Weg eröffnet „Bürgerbüro“ im sächsischen Vogtland
Am vergangenen Wochenende hat die rechtsextreme Splitterpartei der Dritte Weg ein Büro im sächsischen Plauen eröffnet. Es ist das erste der Partei und soll künftig als „Informationszentrum“ für Aktivisten dienen. Außerdem gehört das Betreiben eines „Bürgerbüros“ zur altbekannten Strategie, durch soziales Engagement neue Anhänger zu gewinnen.