
Deutschland: 1,5 Millionen Menschen weniger als angenommen
Am 1. Juni wurden die Ergebnisse der Volkszählung vom Mai 2011 veröffentlicht. Demnach leben in Deutschland aktuell 80,2 Millionen Menschen. Das sind 1,5 Millionen weniger als bisher angenommen.

Geschichte und Gegenwart rechtsextremistischer Gewalt
Die Fachjournalisten Andrea Röpke und Andreas Speit legen mit „Blut und Ehre. Geschichte und Gegenwart rechter Gewalt in Deutschland“ eine Gesamtdarstellung sowohl zur historischen Entwicklung des Rechtsterrorismus wie zum aktuellen Wissen um die NSU-Serienmorde vor. Die Beiträge des Sammelbandes beeindrucken durch akribische Faktenkenntnis und genaue Recherche, ihnen fehlt aber mitunter eine stärker analytische Dimension zur Einordnung der geschilderten Ereignisse.

NSU-Nachahmer? Verfassungsschutz warnt vor gewaltbereiten Rechtsextremisten
Im heute veröffentlichten Verfassungsschutzbericht wird nach der NSU-Pannenserie vor Nachahmern gewarnt – weitere rechtsterroristische Aktivitäten seien nicht auszuschließen. Auch auf gewaltbereite Rechtsextremisten wird explizit hingewiesen. Die Anzahl von Demonstrationen, Rechtsrock-Konzerten und Mitgliedern aus dem rechtsextremen Spektrum ging hingegen weiter zurück.

Luxus-Urlaub im Nazi-Ferienlager
Die Nachfrage nach Ferienwohnungen im ehemaligen Nazi-Ferienlager Prora auf Rügen übertrifft alle Erwartungen. Von den 29 im Teil „Aurum“ entstehenden Unterkünften haben bereits 23 neue Besitzer gefunden, der Verkauf weiterer Apartments im nächsten Bauabschnitt ist angelaufen. Dabei lässt der neue Name „Meeressinfonie“ kaum einen Rückschluss auf die braune Vergangenheit des Gebäudekomplexes zu.

Gefahren einer Re-Biologisierung der Gesellschaft
In dem von Annett Schulze und Thorsten Schäfer herausgegebenen Sammelband „Zur Re-Biologisierung der Gesellschaft. Menschenfeindliche Konstruktionen im Ökologischen und im Sozialen“ zeigen die Autoren die Gefahren einer Renaissance biologistischer Deutungen auf. Dabei konzentrieren sich die Autoren auf eine kritische Auseinandersetzung mit einschlägigen Protagonisten von Konrad Lorenz bis Thilo Sarrazin, wobei man sich aber auch eine Differenzierung etwa zu Ansätzen aus der Evolutionsforschung und Soziobiologie gewünscht hätte.

Jugendschützer registrieren Höchststand bei Neonazi-Webangeboten
Die Initiative „Jugenschutz.net“ gehört zu den schärfsten Waffen in der Auseinandersetzung mit dem Rechtsextremismus. Mehr als 50.000 Internetangebote überprüfen die Mitarbeiter jährlich auf der Suche nach brauner Propaganda oder nach Darstellungen sexuellen Missbrauchs. Gestern legte „Jugendschutz.net“ den neuen Jahresbericht vor. Mit einer klaren Tendenz: Neonazis setzen vor allem auf die Sozialen Netzwerke.

"Die anderen sind wir" – Neuer FES-Band über Rechtsextremismus in Europa
Gestern stellte die Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) in Berlin ihren neuen Band "Rechtsextremismus in Europa" vor. Eröffnet wurde die hochkarätig besetzte Veranstaltung durch zwei Referate von Martin Schulz, Pra?sident des EU-Parlaments, und Cecilia Malström, der EU-Kommissarin fu?r Inneres. Beide waren sich angesichts der vielfach sehr problematischen Situationen in den Mitgliedsstaaten einig: Ein erfolgreiches Europa kann nur durch ein Bekenntnis zur Vielfalt und entschlosseneres Auftreten gegen Rechtsextremismus gelingen.

Von der NPD zum Katholizismus – der Ausstieg des Stefan Rochow
Politische Desillusionierung, Enttäuschung über den zwischenmenschlichen Umgang innerhalb der Szene oder Veränderungen im Privatleben sind einige der Gründe, die bei Aussteigern zur Abkehr von ihren Gesinnungsgenossen. Das war auch bei Stefan Rochow der Fall, einem ehemaligen Führungsfunktionär der NPD. In seiner Autobiographie „Gesucht Geirrt Gefunden“ schildert er seinen Weg vom Rechtsextremismus zum Katholizismus und gewährt Einblicke in die NPD.

Die Strache-FPÖ – eine rechtsextremistische Partei?
Der Politikwissenschaftler Philipp Mittnik untersucht in seiner Arbeit „Die FPÖ – eine rechtsextreme Partei? Zur Radikalisierung der Freiheitlichen unter HC-Strache“ die Entwicklung der österreichischen Freiheitlichen. Dabei hält er sie eindeutig für eine rechtsextremistische Partei, wofür zahlreiche Belege benannt werden, gleichwohl in einem analytisch nicht breiterem Rahmen.

"Verleugnende Verdrängung" – Rassisten in der DDR und die Folgen bis heute
Der als Historiker am Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin mit der Arbeit über „Rechtsextremismus in der DDR“ promovierte Harry Waibel spricht mit Blick auf Rassismus in der DDR von „verleugnender Verdrängung“. Im Folgenden ein Gastbeitrag von Waibel, der u.a. das Buch "Diener vieler Herren – Ehemalige NS-Funktionäre in der SBZ/DDR" geschrieben hat.