Wende im Fall Bargischow: Bürgermeister übergibt Jugendklub an Neonazis

Noch gestern berichteten wir mit Veweis auf den Nordkurier über angeblich positive Entwicklungen um den Jugendclub in Bargischow. Wie jüngste Recherchen der Ostsee Zeitung jedoch zeigen, scheint jedoch das glatte Gegenteil der Fall zu sein. Der Bürgermeister der Gemeinde Bargischow Karl-Heinz Thurow (parteilos) hat offenbar den dortigen Jugendklub an Neonazis abgetreten.

Dienstag, 13. November 2007
Redaktion
Wende im Fall Bargischow: Bürgermeister übergibt Jugendklub an Neonazis
Der 51-Jährige sagte der Ostsee-Zeitung, die Jugendlichen würden "für Ordnung sorgen". Das Nutzungsrecht für den Jugendklub besitzt nun der Heimatbund Pommern, den der Verfassungsschutz als rechtsextrem einstuft.

Pikant: Schon vor einiger Zeit, als die Neonazis den Jugendklub umbauen wollten, sponserte die Kommune alle nötigen Baumaterialien. "Die Jungs sind handwerklich sehr begabt und haben aus dem Haus etwas gemacht", so Thurow. Bisher hat sich Thurow offiziell dafür eingesetzt, gegen die rechtsextreme Szene in der Gemeinde vorzugehen.

CDU-Landeschef Jürgen Seidel zeigt sich entsetzt. "Wenn der Sachverhalt zutrifft, wäre es instinktlos und fahrlässig. Dann muss die Gemeindevertretung in Aktion treten".

Doch Gemeindevertreter Lutz Genz reagierte am Donnerstagabend der vergangenen Woche bei der Gemeindevertretersitzung auf einen Vorschlag, gegen rechtsextreme Gruppen aktiv zu werden und eine Antisemitismus-Klausel für den Jugendklub zu unterstützen, gleichgültig: "Das mit den Rechten ist mir scheißegal".
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