JN-Bundeskongress

Weigler führt NPD-Jugendorganisation

Die Jugendorganisation der NPD hat am Samstag ihren Bundeskongress abgehalten und einen neuen Bundesvorstand gewählt. Sebastian Weigler löst dabei den bisherigen Vorsitzenden Paul Rzehaczek ab.

Dienstag, 12. April 2022
Michael Klarmann
Anhänger der NPD-Jugend auf dem Weg zur Corona-Demo am 07.November 2020 in Leipzig, darunter der bisherige JN-Vorsitzende Paul Rzehaczek (mit Tuch) und sein Nachfolger Sebastian Weigler (mit Brille)
Anhänger der NPD-Jugend auf dem Weg zur Corona-Demo am 07.November 2020 in Leipzig, darunter der bisherige JN-Vorsitzende Paul Rzehaczek (mit Tuch) und sein Nachfolger Sebastian Weigler (mit Brille)

Ansonsten halten die „Jungen Nationalisten“ (JN) sich bedeckt, welche Kader nach den Vorstandswahlen nun neue Ämter bekleiden. Namentlich erwähnt die JN lediglich, dass der Bundeskongress „einstimmig“ Sebastian Weigler zum Bundeschef gewählt habe. Der 29-jährige, lange aktiv im Raum Braunschweig, engagiert sich seit Jahren in der rechtsextremen Szene und der JN. Er bekleidete bisher das Amt als Vorsitzender des JN Verbandes-Nord. Bei einer Kampagne gegen Journalisten äußerte Weigler 2019 in Hannover bedrohliche Töne gegenüber Medienvertretern.

Über den Veranstaltungsort teilt die JN in ihrem Nachbericht lediglich mit, die „Aktivisten und der Bundesvorstand [seien] im beschaulichen Thüringen zusammen[gekommen].“ Stattgefunden hat der Bundeskongress mit rund fünfzig Teilnehmern dabei in einem Landgasthof in Arnstadt-Marlishausen im Ilm-Kreis. 2019 teilte die thüringische Landesregierung auf Anfrage der Bündnis-Grünen mit, die frühere Bahnhofsgaststätte diene als Veranstaltungsort und sei im Besitz eines führenden Vertreters des Vereins „Schlesische Jugend e.V.“.

Fehlte der bisherige Bundesvorsitzende Rzehaczek?

Auffallend ist, was die JN in ihrem eigenen Nachbericht über den Bundeskongress noch erwähnt – und was nicht. Dass Vertreter aus der Führungsriege der Mutterpartei, namentlich Sebastian Schmidtke, Stefan Jagsch sowie Alexander Neidlein anwesend waren und Grußworte hielten, wird hervorgehoben.

Dazu, dass der bisherige Bundesvorsitzende Paul Rzehaczek dem Bundeskongress nicht beigewohnt haben soll, erfährt man nichts. Ebenso sollen Vertreter einiger regionaler JN-Verbände nicht anwesend gewesen sein. Zu solchen Unklarheiten und dem neu gewählten Vorstand heißt es nur kryptisch im JN-Nachbericht, dass die „starke Kernmannschaft“ weiter fungiere und „durch mehrere ausgewählte Kameraden unterstützt“ werde.

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