Wahldebakel für NPD und REP
Im Schatten des AfD-Erfolgs bei der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen verabschiedeten sich die drei extrem rechten Parteien, die sich dort den Wählern stellten, in die Bedeutungslosigkeit. Selbst wenn man ihre Ergebnisse addiert, blieben sie unter der 0,5-Prozent-Marke.
Die NPD verlor im einwohnerreichsten Bundesland erneut ein Viertel ihrer Wählerschaft, verglichen mit der Landtagswahl 2012. Vor fünf Jahren machten 40 007 Bürger /innen ihr Kreuz bei der NPD. Diesmal waren es 28 933. Von 0,51 Prozent schrumpfte die Partei auf nun nur noch 0,34 Prozent. Krachend scheiterte der Comeback-Versuch der Republikaner (REP), die 2012 gar nicht erst angetreten waren. Für die Partei gab es 6586 Wählerstimmen: 0,08 Prozent. Auf niedrigstem Niveau zulegen konnte „Die Rechte“. Für sie stimmten 3618 Wähler/innen, was 0,04 Prozent der Zweitstimmen bedeutete. „Die Rechte“ trat erstmals bei einer Landtagswahl in NRW an. Bei der Bundestagswahl 2013 war sie in Nordrhein-Westfalen auf 2245 Stimmen beziehungsweise 0,02 Prozent gekommen.
2,0 Prozent für „SS-Siggi“
Die Republikaner kündigten nach ihrem Wahldebakel an, man werde sich in Nordrhein-Westfalen verstärkt auf die kommunale Arbeit konzentrieren. Dort seien „die Chancen auf politische Veränderungen und Wahlerfolge momentan deutlich größer“. Der NPD-Europaabgeordnete Udo Voigt konnte dem schwachen Ergebnis seiner eigenen Partei sogar noch eine gute Seite abgewinnen: „Mit ca. 0,35 % in NRW und dem Nichtantritt von REP (0,1%) und Die Rechte (0,05) zur Bundestagswahl, sehe ich sehr realistische Chancen, bundesweit über 0,5 % zu erreichen und damit für die nächsten 4 Jahre handlungsfähig zu bleiben.“
„Die Rechte“ freute sich mit Blick auf das Dortmunder Ergebnis über einen „Achtungserfolg“. In den vier Wahlkreisen der Ruhrgebietsstadt holte sie mehr als ein Viertel ihrer NRW-weit gewonnenen Zweitstimmen und blieb nur knapp hinter der NPD zurück. Im Wahlkreis Dortmund II erreichte ihr Direktkandidat Siegfried Borchardt („SS-Siggi“) sogar 2,0 Prozent der Erststimmen. 1020 Dortmunder wählten ihn – es war der einzige Dortmunder Wahlkreis, in dem kein AfD-Kandidat auf den Stimmzetteln stand. (rr)