Vom „Schlachtfeld Osteuropa“ bis zum Kampfsport-Seminar

Teilnehmer des Neonazi-Festivals in Ostritz mit "Division Mecklenburg"-Shirts
Fast jeden zweiten Tag konnte die rechtsextreme Szene im Jahr 2017 eine Aktion durchführen. Darunter befanden sich neben Konzerten, Liederabenden und Kampfsport-Events aber auch Plakatierungen Unbekannter. Die Auflistung ist das Ergebnis einer Kleinen Anfrage der Linken-Landtagsabgeordneten Karen Larisch.
Mehr als einmal pro Monat – insgesamt 13 Mal – wurde im Schnitt das Thinghaus in Grevesmühlen für Veranstaltungen genutzt. Das Gebäude, das sich im Besitz des Neonazis Sven Krüger befindet, diente für eine Vielzahl von Events, unter anderen Konzerte, Zeitzeugen-Vorträge, „Partys“ und eine Landesdelegiertenversammlung der NPD. Dazu kommen vier weitere Szene-Veranstaltungen in Jamel, die ebenfalls auf dem Grundstück Krügers durchgeführt werden, darunter ein Kinderfest mit einer Sonnenwendfeier oder eine Gegenveranstaltung zum jährlich in der kleinen Gemeinde stattfindenden „Jamel rockt den Förster“.
Über ein Dutzend Veranstaltungen konnte die Szene derart konspirativ organisieren, dass die Landesregierung jeweils ein „wurde im Nachhinein bekannt“ ergänzen musste. So kam es im Mai 2017 zu einem Kampfsport-Seminar in der knapp 9.000 Einwohner zählenden Gemeinde Heringsdorf auf Usedom. Involviert sei dabei Denis Nikitin gewesen, der russische Neonazi und Kampfsportler wurde nur wenige Monate später zu einem Vortrag in Anklam eingeladen, dort hat auch die NPD-Landesgeschäftsstelle ihren Sitz.
