Völkische Tagung abgesagt

Dorfmark – Die alljährliche Ostertagung des rechtsextremen „Bundes für Gotterkenntnis“ („Ludendorff“) darf in diesem Jahr aufgrund der Corona-Epidemie nicht stattfinden.

Donnerstag, 09. April 2020
Redaktion

Seit Jahrzehnten versammeln sich völkische Rechtsextremisten in dem kleinen Ort Dorfmark in der Lüneburger Heide am Osterwochenende zu einer Tagung des „Bundes für Gotterkenntnis“. Der vom Verfassungsschutz beobachtete „Bund“, der sich auf die Lehren der Antisemitin Mathilde Ludendorff (1877-1966) beruft, organisiert seit den 1970er Jahren die Treffen mit teilweise mehreren hundert Teilnehmern.

Der Landkreis Heidekreis hat die Tagung des rechtsextremen Vereins Ende März verboten. Per Verfügung wurde den Veranstaltern untersagt, ihr Treffen durchzuführen. Das bestätigte eine Sprecherin des Landkreises auf Anfrage. Die Tagung lockt oft auch Rechtsextremisten aus anderen Spektren nach Dorfmark. So reisten bereits etwa die Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck-Wetzel (derzeit in Haft), der rechtsextreme Videofilmer Nikolai Nerling, der Vorsitzende des rechtsextremen Vereins „Gedächtnisstätte“ Wolfram Schiedewitz und der ehemalige NPD-Ideologe Steffen Hupka an.

Die Tagung in diesem Jahr wäre die 48. Ostertagung der „Ludendorffer“ in Dorfmark gewesen. Auch die Demonstration gegen das völkische Treffen ist abgesagt. (jf)

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