Völkische Ostern

Von Freitag bis Montag soll auf dem „Harzhof“ in Sachsen-Anhalt ein „Osterlager“ zelebriert werden.

Mittwoch, 23. März 2016
Redaktion

Zum achten Mal lädt die „Junge Landsmannschaft Ostdeutschland“ (JLO) die  Gefährtinnen und Gefährten zum Osterlager in den Harz. Vom 25. bis zum 28. März werden sich deren Gefolgsleute wohl erneut auf dem 2002 erworbenen „Harzhof“ in Steinbrücken im Mansfelder Land versammeln. Dort hinter hohen Mauern, direkt am Rande eines kleinen Dorfes sollen Singewettstreit und Osterwanderung stattfinden. Während Mütter und Kinder in Betten schlafen dürfen, ruhen die Männer in Schlafsäcken auf dem Boden, heißt es. Lebensmittel „unbedenklicher Qualität und nachvollziehbarer Herkunft“ sollen vorher bei Direktvermarktern erworben oder aus der eigenen Ernte beigesteuert werden. Schon vorher haben sich einige Anhänger der JLO getroffen, um das Anwesen zu entrümpeln, putzen  und vorzubereiten.

Der „Harzhof“ dient der völkischen Neonazi-Szene seit langem als Treffpunkt für private und politische Feiern. Mehrere heidnische Eheleiten fanden dort bereits statt, die Brauchtumszeremonien wurden im nahen Buchenwald abgehalten. An den Feiern beteiligten sich unter anderem Jan Krauter aus Klaber, Anhänger des „Sturmvogel – Deutscher Jugendbund“  sowie extreme Rechte aus dem Umfeld der „Schlesischen Jugend“.

Auch der Mitkäufer der Immobilie feierte bereits in der Immobilie in Sachsen-Anhalt mit. Dessen Ehefrau war Ende der 1990er Jahre als  Sängerin „Jecha“ szenebekannt. Als  weiblicher Part des Jenaer Duos „Eichenlaub“ trat sie 1998 vor Anhängern von „Blood&Honour“ in Hildesheim auf. Einen ihrer Songs widmeten die Liedermacher den kurz zuvor abgetauchten Neonazis Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe.  (ar)

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