Vielfach verurteilter Neonazi-Aktivist
Dortmund - Das Landgericht Dortmund hat in dieser Woche inhaltlich ein Urteil aus erster Instanz unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung gegen den Neonazi-Kader Matthias Drewer bestätigt.
Der mehrfach vorbestrafte und mit der Justiz in Konflikt geratene Drewer war am Amtsgericht zu einer Haftstrafe von zwei Jahren verurteilt worden.(bnr.de berichtete www.bnr.de/artikel/aktuelle-meldungen/urteilsserie-gegen-dortmunder-neonazis) Hintergrund war laut Staatsanwaltschaft der Versuch von Neonazis, Personen, die sie dem linken Spektrum zuordneten, auch mittels verbaler Drohungen aus ihrem Viertel zudrängen. Die Kammer sah es als erwiesen an, dass Drewer letztlich Pfefferspray einsetze und sein Gegenüber zu nötigen versuchte.
Das Strafmaß hat die Kammer jedoch auf 20 Monate reduziert. Das neue Urteil ist gleichwohl noch nicht rechtskräftig. Drewer sitzt seit der Tat im Oktober 2019 in Untersuchungshaft. Sie wurde nach dem Urteil des Amtsgerichts formal aufrecht erhalten und soll auch nun fortbestehen. In einer anderen Strafsache ist gegen Drewer zudem noch eine Geldstrafe anhängig. Die Tat im Herbst beging er unter noch laufender Bewährung. Drewer ist bereits zehn Mal verurteilt worden.
Freispruch für Sascha Krolzig
Einen Freispruch des Amtsgerichts gegenüber dem Bundesvorsitzenden der Miniaturpartei „Die Rechte“ (DR), Sascha Krolzig, bestätigte das Landgericht zugleich. Krolzig soll Drewer seinerzeit begleitet haben. Allerdings ließen sich ihm gegenüber die von der Staatsanwaltschaft erhobenen Vorwürfe wegen zu vager Zeugenaussagen nicht nachweisen. Krolzig sitzt wegen anderer Verurteilungen derzeit eine Haftstrafe ab. (bnr.de berichtete) Das Programm seines Versandhandels und seine Rolle als Redakteur einer Neonazi-Zeitung hatte Krolzig zuvor an „Kameraden“ delegiert. (bnr.de berichtete)
Auch den laufenden Kommunalwahlkampf der DR in Dortmund (bnr.de berichtete) kann Krolzig wegen seiner Inhaftierung aktuell nicht unterstützen. Der 1987 in Hamm geborene Diplom-Jurist tritt gleichwohl in einem der Wahlbezirke Dortmunds als Direktkandidat sowie auf Platz 6 der Reserveliste für die Wahl zum Stadtrat an. (mik)