Vertriebenenblatt jetzt bei Munier
Martensrade – Die im 63. Jahrgang erscheinende „unabhängige, gesamtdeutsche“ Wochenzeitung „Der Schlesier – Breslauer Nachrichten“ gehört neuerdings zum Verlagsimperium „Lesen & Schenken“ (Martensrade/Schleswig-Holstein) von Dietmar Munier (Jg. 1954).
Der extrem rechte Verleger Munier leitet die Verlagsgruppe Arndt / Pour le Merite / Orion-Heimreiter, in der die „Deutsche Militärzeitschrift“, die Monatszeitschrift „Zuerst!“ und nun auch der „Schlesier“ erscheinen. Der frühere Herausgeber und Chefredakteur Hans-Joachim Ilgner (Jg. 1933) des „Schlesiers“ war im Herbst 2010 verstorben. Zuletzt hatte das Vertriebenenblatt etwa 3500 Abonnenten.
Frisch gekürter Redakteur des Blattes ist der Hamburger Burschenschafter Olaf Haselhorst (Jg. 1963), ein Gelegenheitsautor der neurechten Zeitschrift „Sezession“. „Der Schlesier“, so urteilt der nordrhein-westfälische Verfassungsschutz, diente bislang dem „Zentralrat der vertriebenen Deutschen“ (ZvD) unter Vorsitz des Ex-Republikaners Herbert Jeschioro als Sprachrohr.
Themenschwerpunkte des „Schlesier“ waren unter Ilgner der Versuch der Relativierung der Verbrechen des NS-Regimes sowie die revisionistische Agitation gegen Polen. Zu den Stammautoren zählt der im spanischen Alicante lebende Alois Bude, Autor der NS-apologetischen Zeitschrift „Volk in Bewegung & Der Reichsbote“. Zeitweilig war Bude Herausgeber der „Ostdeutschen Informationen“, dem „Mitteilungsblatt“ der „Gemeinschaft Ostdeutscher Grundeigentümer im Exil“.