Verbot für „Blood&Honour“ in Russland

Russland (Moskau) – Das Oberste Gericht Moskaus hat die russische Division der internationalen Neonazi-Skintruppe „Blood&Honour“ verboten.

Mittwoch, 06. Juni 2012
Anton Maegerle

Der Sprecherin der russischen Generalstaatsanwaltschaft Marina Gridnewa zufolge, basiere die B&H-Ideologie auf „der rassischen, nationalen, religiösen und sozialen Feindschaft gegen Staatsbeamte, Juden, Angehörige der Kaukasus- und der Nahost-Völker und der Völker Asiens sowie der mongoloiden und der negroiden Rasse wie auch auf dem Bestreben, diese Menschen zu töten beziehungsweise ihre Gesundheit zu schädigen und ihr Vermögen zu vernichten“. Ebenso verfolge „Blood&Honour“ das Ziel, die Verfassungsordnung des Landes gewaltsam zu ändern.

In Russland wurden im vergangenen Jahr  20 Menschen bei rassistischen Attacken getötet, 130 wurden verletzt. An den gewalttätigen Übergriffen waren auch B&H-Mitglieder beteiligt.

Kontakte pflegten die russischen B&H-Aktivisten auch zu Gleichgesinnten in Deutschland. Anlässlich des 10-jährigen Bestehens der russischen Division von „Blood&Honour“ spielte im Oktober 2005 die nordrhein-westfälische Neonazi-Band „Oidoxie“ neben braunen Gruppen aus Russland und Weißrussland in Moskau vor rund 150 Besuchern auf. Noch nie zuvor hatte eine deutsche Neonazi-Band auf einem einschlägigen Konzert in Russland gespielt. Für einen Konzertteilnehmer war der Auftritt der deutschen Band denn auch ein „großes Ereignis“. Damit wäre der ganzen Welt gezeigt worden, dass „Russen und Deutsche Brüder“ seien, die „zusammen die ZOG (zionistisch beherrschte Regierung) zerschmettern und ihre Länder vor der Okkupation der Immigranten bewahren“ müssten, wie er auf dem international genutzten „Blood&Honour“-Forum „The Home Of Ian Stuarts’ Blood&Honour“ kundtat.

 

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