Übergriffe auf Frauen in Silvesternacht: NPD kündigt Kundgebung am Kölner Dom an

NRW-NPD-Chef Claus Cremer, hier bei einer früheren Veranstaltung (Foto: Oliver Cruzcampo, Archiv)
Nur wenige Stunden vor dem Terroranschlag in Berlin, bei dem zwölf Menschen starben und Dutzende verletzt wurden, erstellte die NPD auf Facebook eine Veranstaltung für den 31. Dezember. Nach eigenen Angaben werde die rechtsextremistische Partei in der Silvesternacht eine Kundgebung auf dem Domplatz in Köln abhalten. Hintergrund seien die Übergriffe aus dem letzten Jahr, als „über tausend Frauen […] der verantwortungslosen Zuwanderungs- und Asylpolitik der herrschenden Parteien zum Opfer“ gefallen seien. Die Polizei bestätigte gegenüber der Nachrichtenseite „Tag 24“ eine Anmeldung durch eine Privatperson. Die üblichen Gespräche zwischen Veranstalter und Polizei hätten bislang allerdings noch nicht stattgefunden.
In ihrem Mobilsierungstext schlägt die Partei harte Worte an. In gewohntem Duktus spricht die NPD, die am 17. Januar das Urteil im Verbotsverfahren vor dem Bundesverfassungsgericht erwartet, von einer „zutiefst volksfeindlichen Politik“, die bei der Polizei den Rotstift angesetzt habe, was nicht zuletzt für die Übergriffe durch „marodierende Ausländerbanden“ mitverantwortlich wäre. In die gleiche Kerbe schlägt der von Claus Cremer geführte Landesverband in einer Pressemitteilung zu dem Berliner Anschlag. Gezielt schlachten die Rechtsextremisten den Tod von Menschen für die eigene Propaganda aus. Damit ist die NPD im Übrigen nicht alleine, deutschlandweit sind verschiedene rechte Veranstaltungen angekündigt, u. a. in Berlin.
