Spenden und „Kleinkredite“ erbeten
Berlin – „Pro Deutschland“ benötigt offenbar mehr Geld für den Berliner Wahlkampf.
Manfred Rouhs, der Bundesvorsitzende der rechtspopulistischen, selbst ernannten „Bürgerbewegung“, wandte sich jetzt mit einem Schreiben an potenzielle Unterstützer. „In Berlin tobt derzeit eine Plakat-Schlacht, wie sie die Stadt seit Gründung der Bundesrepublik noch nicht erlebt hat“, schreibt Rouhs von der Wahlkampf-Front. Täglich seien „Plakatiertrupps unterwegs, um insbesondere die Hauptverkehrsadern und alle wichtigen Knotenpunkte des Bus-, U- und S-Bahn-Netzes zu versorgen“. Dafür bittet er um einen „letzten, einmaligen finanziellen Schub!“. Mit jedem Spenden-Euro steige „die Chance auf einen Durchbruch deutlich oberhalb der Fünf-Prozent-Hürde, der das bundesdeutsche Parteiengefüge umkrempelt“, macht er sich und potenziellen Finanziers Hoffnung auf einen Einzug ins Abgeordnetenhaus.
Dabei hat es Rouhs nicht nur auf die Spendenbereitschaft seiner Unterstützer abgesehen. Er bittet auch um „Kleinkredite“, die seine Partei aus der Wahlkampfkostenerstattung zurückzahlen werde. Entscheidend sei, „dass wir über Geld noch im August (oder spätestens in den ersten September-Tagen) verfügen können“. Dem Bettelschreiben beigefügt ist gleich noch das Formular eines Darlehensvertrages. Die „pro Deutschland“-Unterstützer können zwischen einem zinsfreien Darlehen beziehungsweise einer zwei-, drei- oder vierprozentigen Verzinsung wählen. „Pro Deutschland“ verspricht, das Darlehen zum 1. Dezember 2012 zurückzuzahlen. Auf die Frage, wie „pro Deutschland“ das Geld aufbringt, sollte man an der Ein-Prozent-Hürde scheitern und somit nicht in den Genuss der Wahlkampfkostenerstattung gelangen, geht Rouhs in seinem Brief nicht ein.