Schock für Pegida: Die Christianisierung des Abendlandes schreitet voran
In der Diskussion des Migrationsberichts 2013 stellte Nutzer „Stefan Hieronymos Wunder“ die Behauptung auf, dass bei der Betrachtung der Wanderungsbewegungen nach Herkunftsland die Aussage, dass eine Islamisierung des Abendlandes aufgrund des primär europäischen Zuzugs nicht drohe, unzulässig sei. Aus wissenschaftlicher Sicht mag dies sogar zutreffend sein.
ENDSTATION RECHTS. hat die Daten des Migrationsberichtes 2013 daher erneut einer eingehenden Prüfung unterzogen, hat Länderdaten zur Religionszugehörigkeit der Bevölkerung in 65 Staaten der Welt betrachtet und auf dieser Basis eine Hochrechnung erstellt, wie denn der Wanderungssaldo in Deutschland in Bezug auf Religionszugehörigkeit aussieht. Das Ergebnis: 67 Prozent der Zugewanderten nach Deutschland sind Christen, 15 Prozent sind Muslime und weitere 18 Prozent gehören anderen oder keiner Religion an.
Viermal so viele Christen wie Muslime
Es kamen also im Jahr 2013 mehr als viermal so viele Christen nach Deutschland wie Muslime. Rechnet man den Zuzugssaldo zu den bereits im Land befindlichen Angehörigen einer Religion hinzu, so ergeben sich bei den Anteilen der jeweiligen Religionen an der Gesamtbevölkerung lediglich minimale Veränderungen. Katholiken und Orthodoxe könnten auf ein leichtes Plus von je 0,1 Prozentpunkten setzen, Protestanten würden rechnerisch an der Gesamtbevölkerung um 0,2 Prozentpunkte sinken. Bei den Muslimen bliebe – die höhere Schätzung von 4,5 Millionen Muslimen bzw. 5,6 Prozent der Bevölkerung angenommen – der Anteil an der Bevölkerung konstant bei minimalem Zuwachs.
In der Gesamtbilanz ändert sich durch den Zuzug am deutschen Gefüge der Religionen nur minimal etwas. Die deutlichste Tendenz, die man aus den Zahlen ablesen kann, ist bei den christlichen Religionen der Zuwachs bei Katholiken und Orthodoxen gegenüber den Protestanten.
Im Zuwanderungssaldo bei muslimischem Zuzug stammen zwei Drittel der Zuziehenden aus gerade einmal fünf Ländern: Syrien (23 Prozent), Kosovo (13 Prozent), Afghanistan (12 Prozent), Pakistan (10 Prozent) sowie Iran (9 Prozent). Deutsche (ca. minus 1.000 Personen) sowie Türken (ca. minus 4.500 Personen) besitzen bezogen auf die muslimische Bevölkerung negative Wanderungsbewegungen.
Methodisches Vorgehen erläutert
Und wie kommt ENDSTATION RECHTS. nun auf diese Zahlen? Da der Migrationsbericht keinerlei Aussagen zur Religion der Zuziehenden und Fortziehenden Personen erfasst, waren einige Hilfsannahmen notwendig, um religiöse Wanderungsbewegungen zumindest hochrechnen zu können. Als erstes wurden die Wanderungsbewegungen, also Zuzüge und Fortzüge, nach Staatsangehörigkeit erfasst. Dann wurden für die so gefundenen Herkunftsländer – immerhin 65 an der Zahl – die verfügbaren Daten über die Verteilung von Religionen in diesen Ländern zusammengetragen.
Die Grundannahme, die der Hochrechnung zugrunde gelegt wurde, war dann, dass bei Zuzug und Fortzug von Personen einer Nationalität diese natürliche Stichprobe immer der durchschnittlichen Verteilung der Religion im Herkunftsland entspricht. Andere Annahmen sind an dieser Stelle nicht möglich – und würden im Übrigen wohl eher zu einer Änderung der Religionswanderung zugunsten von Christen und sonstigen Religionen führen, da bspw. aus Syrien und aus dem Irak primär nicht-muslimische Zuwanderung angenommen werden muss vor dem Hintergrund, dass Nicht-Muslime im Bürgerkrieg erhöhten Repressalien ausgesetzt sind.
Da die zustande kommenden Zahlen keinen Anspruch auf Genauigkeit haben, wurden sie für die Präsentation auf volle 500 gerundet. Ebenso wurde auf die Verwendung von Nachkommastellen weitestgehend verzichtet. Einzige Ausnahme: Bei der Angabe des Anteils von Anhängern einer Religion an der deutschen Gesamtbevölkerung kann auf die Verwendung von Nachkommastellen nicht verzichtet werden.
Es handelt sich bei den hier vorliegenden Zahlen um eine Hochrechnung. Das "Problem" mit Religionen ist, dass zwar das Bekenntnis zu einer Religion bzw. die fest erfassbare Zugehörigkeit abgefragt werden kann. Aber schon bei der Frage, ob eine Person auch wirklich religiös ist und die eigene Religion aktiv praktiziert, gibt es keinerlei Datenbasis mehr, auf die zurückgegriffen werden könnte. Und wozu zählt man Agnostiker, die ja die Existenz einer höheren Instanz offen lassen? Schließlich können Agnostiker sowohl Atheisten als auch Theisten sein.
Fazit: Angehörige des christlichen Glaubens prägen die Zuwanderung
Abschließend bleibt festzuhalten: Ungeachtet der methodischen Schwächen der vorliegenden Hochrechnung, stellt sie zum derzeitigen Zeitpunkt die einzigen brauchbaren Zahlen über die Verteilung von Religionen bei der Zuwanderung nach Deutschland dar. Die Zahlen machen deutlich, dass muslimische Zuwanderung mit ca. 15 Prozent des Wanderungssaldos nur eine untergeordnete Rolle spielt und deren Wahrnehmung in der Öffentlichkeit deutlich höher liegt als die tatsächlichen Wanderungsbewegungen belegen.
Der Anteil der Katholiken an den Zugewanderten wird insbesondere durch die polnische Zuwanderung bestimmt. Vom Balkan kommt das Gros der orthodox geprägten Zuwanderer, deren Anteil deutlich größer ist, als es die öffentliche Wahrnehmung vermuten lässt. Eine Ursache mag in der sozialistischen Geschichte dieser Länder liegen, die eher von Religionsferne geprägt waren.
Zurück nach Dresden. Pegida muss sich umbenennen. Denn der zweite Vokal des Kürzels hat, gemessen an den vorliegenden Zahlen, keinerlei empirische Relevanz. Die Frage ist nur, wer bei einer Peg_da-Demo mitlaufen möchte? Und ist man dann eigentlich gegen das Abendland?
Die Grafik wird unter CC-Lizenz bereitgestellt.
Kategorien