Rechtslastige Vergangenheit

Der AfD-Landtagsabgeordnete in Brandenburg Andreas Kalbitz war früher bei den Republikanern und dem revanchistischen Witikobund aktiv.

Donnerstag, 16. Oktober 2014
Redaktion

Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Cottbus gegen den 42-jährigen neuen Brandenburger AfD-Landtagsabgeordneten Andreas Kalbitz infolge der Insolvenz seines Hörbuchverlages sind eingestellt. Doch droht dem AfD-Funktionär Kalbitz, er ist auch AfD-Fraktionsvorsitzender in der Stadtverordnetenversammlung in Königs Wusterhausen (Kreis Dahme-Spreewald), nun Ungemach wegen seiner politischen Vergangenheit. Im „Bewerbungsprofil für die Kandidaten für die Landtagswahl in Brandenburg“ verweist der gebürtige Münchner Kalbitz bei der Frage nach früherer Parteimitgliedschaft auf seine Zugehörigkeit bei der CSU und ihrer Nachwuchsorganisation Junge Union. Allerdings verließ Kalbitz diese bereits mit 21 Jahren in Richtung Republikaner.

So berichtete die „Süddeutsche Zeitung in ihrer Ausgabe vom 15. Dezember 1992: „Das Nesthäkchen läuft über. Andreas Kalbitz, bis vor zwei Wochen Mitglied im Bezirksverbandsausschuss der Münchner Jungen Union und noch 1991 jüngster CSU-Landesdelegierter, ist zu den Republikanern gewechselt.“ Bereits als Schüler war Kalbitz in der pennalen Burschenschaft „Saxonia-Czernowitz“, einer stramm-rechten schlagenden Schülerverbindung in München, aktiv. Die „Saxonia“ trifft sich im Haus der rechtsextremen Burschenschaft „Danubia“, die sogar schon vom bayerischen Verfassungsschutz beobachtet wurde.

Zudem war Kalbitz über viele Jahre hinweg beim revisionistischen „Witikobund“ und dessen „Mitteilungsblatt der nationalen sudetendeutschen Gesinnungsgemeinschaft“, dem „Witikobrief“, aktiv. Ende der 80-er/Anfang der 90-er Jahre gehörten eine Reihe von REP-Funktionären dem Witikobund an. So beispielsweise auch Horst-Rudolf Übelacker, der nach langer Tätigkeit als stellvertretende Vorsitzender sogar von 1996 bis 2006 Vorsitzender war. Kalbitz warb Anfang 2001 als Autor im „Witikobrief“ für das rechtsextreme „Freundschafts- und Hilfswerk Ost e.V. (FHwO)“ anlässlich dessen zehnjährigen Bestehen. Der Verein (bnr.de berichtete) wurde 1991 von aktiven und ehemaligen NPD-Funktionären gegründet und geleitet. Auch für die rechtslastige Wochenzeitung „Junge Freiheit“ stellte sich Kalbitz in der Vergangenheit als Autor zur Verfügung.

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