Rechtes Leipziger Allerlei
Auf der Leipziger Buchmesse im März sind neben dem Antaios-Verlag auch das „Compact“-Magazin sowie aus dem NPD-Umfeld der Deutsche Stimme-Verlag und die Stiftung „Europa Terra Nostra“ vertreten.
Im Jahr der Europawahl, bedeutsamer Wahlen von Landesparlamenten und etlichen Kommunalwahlen sind Ereignisse wie die bevorstehende Leipziger Buchmesse eine willkommene Bühne. Für die renommierte Ausstellung rund um die Literatur vom 21. bis 24. März haben sich neben der NPD auch Vertreter der Neuen Rechten angemeldet. Das zeigt jedenfalls ein Blick in die Ausstellerliste.
Der seit 1976 aktive Deutsche Stimme-Verlag aus Riesa, der das monatliche NPD-Organ „Deutsche Stimme“ herausgibt, wird ebenso vertreten sein wie die Stiftung „Europa Terra Nostra“, die ein nahestehendes Anhängsel des Fraktionszusammenschlusses europäischer rechtsextremer Parteien „Alliance of Peace and Freedom“ (APF) darstellt. Zum APF-Bündnis zählt auch die NPD mit ihrem einzigen Europaabgeordneten Udo Voigt, der am 26. Mai als Spitzenkandidat seiner Partei erneut den Sprung nach Brüssel und Straßburg anstrebt. Über die ETN-Stiftung sind zuletzt auch Buchpublikationen finanziert worden. Während parteipolitische Stände auf der Buchmesse keinen Platz finden, sind politische Stiftungen hingegen erlaubt. NPD und ETN bilden in Leipzig unmittelbar benachbarte Stände.
Umsatzkräftiges Aushängeschild der Neuen Rechten
Nicht weit entfernt wurde vom Messeveranstalter der Antaios-Verlag von Götz Kubitschek aus Schnellroda (Saalekreis) platziert. Er gilt als publizistisch umsatzkräftiges Aushängeschild der Neuen Rechten. Bei der vergangenen Frankfurter Buchmesse hatte sich Kubitschek zuletzt noch das Fake-Profil namens Loci verpasst, um sich in der Mainmetropole im Vorwege möglichst lange incognito zu bewegen. Auf solch einen Trick hat er diesmal verzichtet.
Gelistet für die Messetage wird ebenfalls das mitunter mit verschwörungstheoretischen Texten aufwartende monatlich in Printfassung erscheinende „Compact“-Magazin des Journalisten Jürgen Elsässer. Immer wieder darin zu finden sind auch „Querfront“-Beiträge. Vom Wutbürger bis zum Neonazi in seiner Leserschaft hat das Magazin in den letzten Jahren in der rechtspopulistischen bis weit rechts außen stehenden Szene an Bedeutung zugelegt. Als zusätzliche Vernetzungsmaßnahme veranstaltet das „Compact“-Magazin an verschiedenen Orten auch themenbezogene Konferenzen.