Rechter Metalrock im Nachbarland

Am 20. April soll in Zatec in Tschechien ein Konzert stattfinden. Veranstalter ist der Thüringer Neonazi Hendrik Möbus.

Freitag, 27. Januar 2012
Horst Freires

Der ausgewählte Termin dürfte nicht auf Zufall beruhen: Am 20. April – offenbar eine Hommage an Adolf Hitler – wird in Nordtschechien ein Rechtsrock-Abend mit mehreren Metalbands angekündigt. Als Veranstalter tritt dabei die Agentur Totentanz-Konzerte in Erscheinung. Dahinter verbirgt sich kein Geringerer als der 36-jährige Hendrik Möbus. Möbus, der in den 90er Jahren als „Satansmörder von Sondershausen“ bekannt wurde, verdient seit Jahren sein Geld in der braunen Musikszene und hat sich ein internationales Netzwerk aufgebaut.

Der Thüringer Neonazi war selbst Schlagzeuger bei der Gruppe „Absurd“, ehe er die musikalische Seite wechselte und nun die Konzertagentur Totentanz-Konzerte betreibt, dazu beim Label Darker Than Black mitmischt und den Internetversand Merchant Of Death vorhält. Als Konzertbühnen nutzte Möbus auch bereits die Erlebnisscheune im thüringischen Kirchheim beziehungsweise den Saal im Gasthof „Zur Deutschen Eiche“ im sächsischen Rothenburg.

Am 20. April sollen die Bands „Goatmoon“ (Finnland), „Dark Fury“ (Polen), „Bloodsworn“ (Griechenland – dahinter verbirgt sich offenbar die Band „Der Stürmer“) und „Dark Earth“ aus Tschechien auftreten, wobei im Falle der Polen und Tschechen bei der Herkunft auf dem Werbeflyer wohl ebenso nicht ganz zufällig Schlesien und Böhmen steht.

Möbus hat die 19.000-Einwohner-Stadt Zatec, gerade mal 40 Kilometer von der deutschen Grenze entfernt, dabei bereits zum wiederholten Mal als Auftrittsort ausgesucht.

 

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