Rechte Betriebsräte gewählt

Rastatt – „Zentrum Rastatt“, der lokale Ableger des extrem rechten „Zentrums Automobil“ holte am badischen Daimler-Standort Rastatt drei von insgesamt 35 Sitzen.

Montag, 05. März 2018
Redaktion

Der Auftakt zu den aktuellen Betriebsratswahlen, die vom 1. März bis zum 31. Mai stattfinden, unter Beteiligung von rechtsextremen Kandidaten und Listen ist gemacht. Seit dem 2. März ist das Ergebnis bekannt. Am badischen Standort Rastatt des Automobilherstellers Daimler holte die Liste „Zentrum Rastatt“, der lokale Ableger des mit der rechtsextremen Szene verbandelten „Zentrums Automobil“ knapp neun Prozent. Das rechtslastige „Zentrum“ holte demnach drei der insgesamt 35 Sitze. Neben dem Spitzenkandidaten, dem 37-jährigen früheren Neonazi Tobias Gerstner, wurden noch Stefan M. (35) und Antonio B. (50) in das Arbeitnehmer-Gremium des Mercedes-Benz-Betriebs gewählt.

Gerstner war langjähriger Aktivist der badischen Neonazi-Szene und gehörte der „Kameradschaft Rastatt“ an. Er soll auch in die Organisierung und Durchführung von Konzerten in der damaligen Gaststätte „Rössle“ in Rheinmünster-Söllingen (Kreis Rastatt) involviert gewesen sein. Das rechtspopulistische „Compact“-Magazin hatte unter der Rubrik „Offensive zu den Betriebsratswahlen“ zum Jahresbeginn auch auf den Wahlantritt der von Gerstner angeführten Liste in Rastatt hingewiesen. Unterstützung erfährt das bundesweit starke Dutzend rechter Listen mit extrem rechten Kandidaten ebenso durch die neurechte Initiative „Ein Prozent“. (ab)

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