Randale bei Neonazi-Feier

Radevormwald – Die Staatsanwaltschaft in Köln ermittelt wegen eines Vorfalls am Abend des 20. April im oberbergischen Städtchen Radevormwald unter anderem gegen zwei junge Männer, die der extrem rechten „Bürgerbewegung pro NRW“ zugerechnet werden.

Freitag, 06. Mai 2011
Tomas Sager

Am Abend jenes Tages, an dem sich der Hitler-Geburtstag zum 122. Mal jährte, feierte eine Gruppe von jungen Leuten, die von Zeugen als Neonazis beschrieben wurden, in Radevormwald am Ufer der Wupper. Aus dieser Gruppe heraus wurden im Laufe des Abends drei andere Jugendliche von den teilweise vermummten und mit Knüppeln bewaffneten mutmaßlichen Neonazis attackiert. Die Angreifer sollen „Verpisst euch, ihr linken Schweine!“ und „Wir machen euch alle fertig!“ gerufen und mit Steinen geworfen haben. Einer der Steine traf einen der drei Jugendlichen, der leicht verletzt wurde. Die Polizei konnte mehrere Tatverdächtige im Laufe des Abends festnehmen.

Vorwurf der Körperverletzung

Wie die Staatsanwaltschaft in Köln heute auf Anfrage mitteilte, ermittelt sie gegen fünf Jugendliche und Heranwachsende unter anderem wegen des Vorwurfs der Körperverletzung. Zwei der Beschuldigten – ein gerade 19 Jahre alt gewordener junger Mann sowie ein Radevormwalder, der in Kürze seinen 20. Geburtstag feiert – werden „pro NRW“ zugerechnet: Die beiden wurden in einer internen Kartei von „pro NRW“ noch Ende 2010 als Mitglieder geführt.

Der für Radevormwald zuständige Staatsschutz der Kölner Polizei berichtet derweil über eine Häufung von Vorfällen mit rechtem Hintergrund in der oberbergischen Stadt. Zuletzt wurden in der Nacht zum 1. Mai sechs Personen aus diesem Spektrum festgenommen, weil sie auf einen 18-Jährigen eingeschlagen haben sollen.

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