Prozess wegen Überfalls auf DGB-Demonstration
Dortmund – Am 27. April beginnt vor dem Dortmunder Amtsgericht die Verhandlung gegen zwei Neonazis, die bei einem Angriff auf eine DGB-Demonstration am 1. Mai 2009 als Rädelsführer fungiert haben sollen.
Wie der WDR berichtet, sind mindestens sechs Verhandlungstage vorgesehen. Mehr als 40 Zeugen sollen gehört werden. Die beiden Angeklagten Dennis G. und Alexander D. gelten als führende Köpfe der „Autonomen Nationalisten“ aus der Ruhrgebietsstadt.
Vor drei Jahren war aus einem Zug von rund 400 Neonazis heraus die Gewerkschaftsdemonstration zum 1. Mai angegriffen worden. Anschließend lieferten sich die Neonazis Auseinandersetzungen mit der Polizei. Die Beamten konnten seinerzeit rund 300 Neonazis festsetzen. Sie fanden bei ihnen Reizgas und Pfefferspraydosen, Quarzhandschuhe, Hieb- und Stichwaffen, Schießbecher für Signalmunition sowie selbst gebaute pyrotechnische Rauchkörper. Gegen rund 400 Personen wurden Ermittlungsverfahren wegen schweren Landfriedensbruchs, Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, gefährlicher Körperverletzung und anderer Tatbestände eingeleitet.
Die Tatsache, dass sich die mutmaßlichen Drahtzieher der Aktion erst drei Jahre nach dem Überfall vor Gericht verantworten müssen, hatte in Dortmund für massive Kritik gesorgt. (ts)