Protestaufruf "11.000 Kinder"
Aus der Pressemitteilung von german-foreign-policy.com:
"Bürgerinitiativen in mehr als zehn deutschen Städten rufen zu Protest- und Gedenkveranstaltungen in den Bahnhöfen der Bundesrepublik sowie auf dem Schienennetz der Deutschen Bahn AG auf. Damit solle an die drei Millionen Deportierten erinnert werden, die während der NS-Zeit mit der Deutschen Reichsbahn in Arbeits- und Vernichtungslager geschleust wurden, heißt es in einem Aufruf zum 27. Januar, dem Auschwitz-Gedenktag. Bundesweite Erinnerung und würdige Proteste seien dringend notwendig, da sich der Bahnvorsitzende Mehdorn noch immer weigere, über die Opfer seines Vorgängerunternehmens "vorbehaltlos" zu informieren. Stattdessen solle eine Ausstellung im Nürnberger Bahn-Museum als "Grundlage" des öffentlichen Gedenkens genügen. Dieses Diktat sei "beschämend", urteilen die Bürgerinitiativen. "In dem Bahnmuseum wird das Schicksal der Deportierten in einer Ausstellungsecke von 18 Quadratmetern abgehandelt (...). 18 Quadratmeter: weniger Fläche als in einem einzigen Deportationswaggon." Eine beliebige "Ergänzung" dieser völlig unangemessenen "Ausstellung" unter alleiniger Kontrolle des Unternehmensvorstands sei völlig unakzeptabel. Wenn sich Mehdorn "nicht vorbehaltlos der Vergangenheit stellt und die europaweite Beihilfe zum Massenmord weiter als lästige Verschlusssache behandelt, wird der internationale Druck noch größer werden", kündigt der Aufruf an. Ausdrücklich wird zu Protesten "in den Zügen der Deutschen Bahn AG" aufgerufen."
Aus dem Aufruf von "11.000 Kinder":
Drei Millionen Menschen...
... aus ganz Europa schleuste die Deutsche Reichsbahn über ihr Schienennetz in die Vernichtungslager des NS-Regimes.
Unter den Deportierten waren auch Kinder: Über 11.000 Kinder jüdischer Eltern kamen aus Frankreich.* Von den anderen, den deportierten Kindern aus Griechenland und Norwegen, aus Polen und Holland, aus Italien und Belgien, kennen wir oft nicht einmal die Namen.
Sie wurden in Güterwaggons verladen und nach Fahrplänen der Deutschen Reichsbahn auf ihre letzte Reise geschickt.
Manchmal für Minuten, manchmal für Stunden hielten diese Züge auf Bahnhöfen, die wir alle kennen: In Berlin oder Hamburg, in Frankfurt oder Stuttgart, in Köln, Weimar, Leipzig oder Dresden. Auf den Abstellgleisen hofften die Kinder auf Hilfe. Aber niemand befreite sie.
Die Züge fuhren weiter: nach Auschwitz, Treblinka, Maidanek...
Von den zehntausenden Kindern und drei Millionen Deportierten kehrten nur wenige zurück.
Erinnerung
Das entsetzliche Schicksal der Opfer können wir nicht ungeschehen machen. Aber wir können ihre Namen und ihre Gesichter in Erinnerung rufen: Dort, wo sie ihren letzten Weg antreten mussten - auf den deutschen Bahnhöfen. Diese Menschen dürfen nicht vergessen bleiben. An sie zu erinnern bedeutet zugleich, vor dem Erstarken des Neonazismus zu warnen.
Aber seit zwei Jahren wird diese Erinnerung verweigert. Die Bahnhöfe wurden vom Vorstand der DB AG für eine freie und unbehinderte Ausstellung über die deportierten Kinder und ihre 3 Millionen Leidensgefährten gesperrt: Dafür sei kein Geld da, behauptete der Vorstandsvorsitzende Mehdorn.
Beschämend
Erst unter dem Druck wachsender Proteste aus dem In- und Ausland wich Mehdorn zurück. Doch statt über die jüdischen Kinder und ihre 3 Millionen Leidensgefährten vorbehaltlos zu informieren, heißt es jetzt, "Grundlage" der Erinnerung habe eine Ausstellung im Bahnmuseum Nürnberg zu sein.
Was man dort unter Erinnerung versteht, ist beschämend. In dem Bahnmuseum wird das Schicksal der Deportierten in einer Ausstellungsecke von 18 Quadratmetern abgehandelt. (...)
Schwerer Verdacht
Die Bahn AG ist ein Konzern mit europaweitem Anspruch. Für internationale Anleger will sie sich an der Börse vermarkten. Aber auf der Bahn AG liegt der Schatten des Vorgängerunternehmens, das zehntausende Kinder und 3 Millionen andere Deportierte in die Vernichtungslager schleuste. Wenn sich der Unternehmensvorstand nicht vorbehaltlos der Vergangenheit stellt und die europaweite Beihilfe zum Massenmord weiter als lästige Verschlusssache behandelt, wird der internationale Druck noch größer werden.
Auf dem Berliner Konzernvorstand lastet ein schwerer Verdacht: über das ganze Ausmaß der Verbrechen, über die Leiden der jüdischen Kinder und der 3 Millionen Deportierten nicht vollständig informieren zu wollen.
Proteste
Die jüngsten Erklärungen des Bahnvorstands erhärten diesen Verdacht. Die Unternehmensleitung will alleine bestimmen, was wir über Opfer und Täter erfahren dürfen. Auch über die Anzahl der Bahnhöfe, auf denen Erinnerung erlaubt sein soll, schweigt sich Herr Mehdorn aus.
Deswegen werden die Demonstrationen vor und in den Bahnhöfen ebenso weitergehen wie die Proteste in den Zügen. Bitte unterstützen Sie unsere Forderungen:
Freie Information und offene Erinnerung an die verschleppten Menschen - dort, wo sie ihre letzte Fahrt antreten mussten: Auf den Bahnhöfen der Deportationsstrecken.
Direkte Beteiligung der deutschen Bürgerinitiativen und internationaler Opferorganisationen an einer umfassenden Ausstellung über die deportierten Kinder und ihre drei Millionen Leidensgefährten.
Helfen Sie mit! Protestieren Sie in den Zügen der Deutschen Bahn AG. Geben Sie dieses Flugblatt weiter!
Das Schicksal dieser Kinder hat die Opferorganisation "Fils et Filles des Déportés Juifs de France" (Paris) in langjähriger Arbeit rekonstruiert."
Aus der Pressemitteilung von german-foreign-policy.com:
"Bürgerinitiativen in mehr als zehn deutschen Städten rufen zu Protest- und Gedenkveranstaltungen in den Bahnhöfen der Bundesrepublik sowie auf dem Schienennetz der Deutschen Bahn AG auf. Damit solle an die drei Millionen Deportierten erinnert werden, die während der NS-Zeit mit der Deutschen Reichsbahn in Arbeits- und Vernichtungslager geschleust wurden, heißt es in einem Aufruf zum 27. Januar, dem Auschwitz-Gedenktag. Bundesweite Erinnerung und würdige Proteste seien dringend notwendig, da sich der Bahnvorsitzende Mehdorn noch immer weigere, über die Opfer seines Vorgängerunternehmens "vorbehaltlos" zu informieren. Stattdessen solle eine Ausstellung im Nürnberger Bahn-Museum als "Grundlage" des öffentlichen Gedenkens genügen. Dieses Diktat sei "beschämend", urteilen die Bürgerinitiativen. "In dem Bahnmuseum wird das Schicksal der Deportierten in einer Ausstellungsecke von 18 Quadratmetern abgehandelt (...). 18 Quadratmeter: weniger Fläche als in einem einzigen Deportationswaggon." Eine beliebige "Ergänzung" dieser völlig unangemessenen "Ausstellung" unter alleiniger Kontrolle des Unternehmensvorstands sei völlig unakzeptabel. Wenn sich Mehdorn "nicht vorbehaltlos der Vergangenheit stellt und die europaweite Beihilfe zum Massenmord weiter als lästige Verschlusssache behandelt, wird der internationale Druck noch größer werden", kündigt der Aufruf an. Ausdrücklich wird zu Protesten "in den Zügen der Deutschen Bahn AG" aufgerufen."
Aus dem Aufruf von "11.000 Kinder":
Drei Millionen Menschen...
... aus ganz Europa schleuste die Deutsche Reichsbahn über ihr Schienennetz in die Vernichtungslager des NS-Regimes.
Unter den Deportierten waren auch Kinder: Über 11.000 Kinder jüdischer Eltern kamen aus Frankreich.* Von den anderen, den deportierten Kindern aus Griechenland und Norwegen, aus Polen und Holland, aus Italien und Belgien, kennen wir oft nicht einmal die Namen.
Sie wurden in Güterwaggons verladen und nach Fahrplänen der Deutschen Reichsbahn auf ihre letzte Reise geschickt.
Manchmal für Minuten, manchmal für Stunden hielten diese Züge auf Bahnhöfen, die wir alle kennen: In Berlin oder Hamburg, in Frankfurt oder Stuttgart, in Köln, Weimar, Leipzig oder Dresden. Auf den Abstellgleisen hofften die Kinder auf Hilfe. Aber niemand befreite sie.
Die Züge fuhren weiter: nach Auschwitz, Treblinka, Maidanek...
Von den zehntausenden Kindern und drei Millionen Deportierten kehrten nur wenige zurück.
Erinnerung
Das entsetzliche Schicksal der Opfer können wir nicht ungeschehen machen. Aber wir können ihre Namen und ihre Gesichter in Erinnerung rufen: Dort, wo sie ihren letzten Weg antreten mussten - auf den deutschen Bahnhöfen. Diese Menschen dürfen nicht vergessen bleiben. An sie zu erinnern bedeutet zugleich, vor dem Erstarken des Neonazismus zu warnen.
Aber seit zwei Jahren wird diese Erinnerung verweigert. Die Bahnhöfe wurden vom Vorstand der DB AG für eine freie und unbehinderte Ausstellung über die deportierten Kinder und ihre 3 Millionen Leidensgefährten gesperrt: Dafür sei kein Geld da, behauptete der Vorstandsvorsitzende Mehdorn.
Beschämend
Erst unter dem Druck wachsender Proteste aus dem In- und Ausland wich Mehdorn zurück. Doch statt über die jüdischen Kinder und ihre 3 Millionen Leidensgefährten vorbehaltlos zu informieren, heißt es jetzt, "Grundlage" der Erinnerung habe eine Ausstellung im Bahnmuseum Nürnberg zu sein.
Was man dort unter Erinnerung versteht, ist beschämend. In dem Bahnmuseum wird das Schicksal der Deportierten in einer Ausstellungsecke von 18 Quadratmetern abgehandelt. (...)
Schwerer Verdacht
Die Bahn AG ist ein Konzern mit europaweitem Anspruch. Für internationale Anleger will sie sich an der Börse vermarkten. Aber auf der Bahn AG liegt der Schatten des Vorgängerunternehmens, das zehntausende Kinder und 3 Millionen andere Deportierte in die Vernichtungslager schleuste. Wenn sich der Unternehmensvorstand nicht vorbehaltlos der Vergangenheit stellt und die europaweite Beihilfe zum Massenmord weiter als lästige Verschlusssache behandelt, wird der internationale Druck noch größer werden.
Auf dem Berliner Konzernvorstand lastet ein schwerer Verdacht: über das ganze Ausmaß der Verbrechen, über die Leiden der jüdischen Kinder und der 3 Millionen Deportierten nicht vollständig informieren zu wollen.
Proteste
Die jüngsten Erklärungen des Bahnvorstands erhärten diesen Verdacht. Die Unternehmensleitung will alleine bestimmen, was wir über Opfer und Täter erfahren dürfen. Auch über die Anzahl der Bahnhöfe, auf denen Erinnerung erlaubt sein soll, schweigt sich Herr Mehdorn aus.
Deswegen werden die Demonstrationen vor und in den Bahnhöfen ebenso weitergehen wie die Proteste in den Zügen. Bitte unterstützen Sie unsere Forderungen:
Freie Information und offene Erinnerung an die verschleppten Menschen - dort, wo sie ihre letzte Fahrt antreten mussten: Auf den Bahnhöfen der Deportationsstrecken.
Direkte Beteiligung der deutschen Bürgerinitiativen und internationaler Opferorganisationen an einer umfassenden Ausstellung über die deportierten Kinder und ihre drei Millionen Leidensgefährten.
Helfen Sie mit! Protestieren Sie in den Zügen der Deutschen Bahn AG. Geben Sie dieses Flugblatt weiter!
Das Schicksal dieser Kinder hat die Opferorganisation "Fils et Filles des Déportés Juifs de France" (Paris) in langjähriger Arbeit rekonstruiert."