Personeller Wechsel in der Hessen-NPD
Büdingen – Hessens NPD hat nach langer Vakanz einen neuen Vorstand.
Jean Christoph Fiedler wurde bei einem Parteitag in Büdingen an die Spitze des Landesverbandes gewählt. Als seine Stellvertreter fungieren Daniel Lachmann aus Büdingen und Martin Kohlhepp aus Fulda. Fiedler steht seit März auch dem Vorstand des NPD-Bezirksverbands Südhessen vor. Kohlhepp war Anfang des Jahres als Vorsitzender des osthessischen Bezirksverbandes im Amt bestätigt worden. Lachmann, Stadtrat in Büdingen und Kreistagsmitglied in der Wetterau, gehörte bereits dem bisherigen Vorstand als Landesvize an.
Die Neuwahl war längst überfällig. Die Satzung schreibt einen Zwei-Jahre-Turnus für Vorstandswahlen vor. Zuletzt hatten sich die hessischen NPD-Delegierten jedoch bereits im März 2012 zu einem Parteitag getroffen, um Daniel Knebel zum Landeschef zu küren. Im Herbst 2013 warf Knebel allerdings schon wieder das Handtuch. Kommissarisch leitete in den letzten Monaten Stefan Jagsch die Hessen-NPD.
Einen kompletten Bruch mit dem Landesverband vollzog in diesem Sommer der von 2008 bis 2012 amtierende Landeschef und Frankfurter Stadtverordnete Jörg Krebs. (bnr.de berichtete) In einer persönlichen Erklärung zu seinem Parteiaustritt nannte er die Hessen-NPD einen „organisatorischen Saustall“ Dass der Landesverband seit dem Rücktritt von Knebel – neben ihm hatten weitere Mitglieder das Gremium verlassen – keinen gewählten Vorsitzenden habe, bezeichnete Krebs als „satzungs- und damit parteiengesetzwidrigen Zustand“. Gut weg kam bei ihm auch nicht das Personal der Partei, das sich teils „ohne Bedenken auf proisraelischen Versammlungen herumtreibt, im Internet mit Pornodarstellerinnen posiert, reine Saufurlaube auf ‚Malle’ verbringt und durch Trunkenheitsfahrten mit dem PKW zu ‚glänzen‘ weiß“. (ts)