Peter Marx
Parteisoldat der NPD verstorben
Nach längerer Krankheit ist am 2. August mit Peter Marx ein langjähriger NPD-Funktionär verstorben. Den Tod im Alter von 65 Jahren bestätigte die Stadt Saarbrücken, wo Marx bis 2019 noch Mitglied im Stadtrat war. Auch der NPD-Bundesvorsitzende Frank Franz vermeldete den Tod des Parteisoldaten.

Obwohl das Saarland Lebensmittelpunkt von Peter Marx war, agierte er für die NPD bundesweit. Mit 15 wurde er Mitglied der NPD-Jugendorganisation, drei Jahre später dann bei der NPD. Noch vor der Wiedervereinigung war er maßgeblich am Parteiaufbau in Sachsen beteiligt. 1989 agierte er in seinem ersten offiziellen Amt als NPD-Fraktionsgeschäftsführer in der Stadtverordnetenversammlung von Frankfurt am Main. Dem schloss sich der identische Posten im Kreistag des Landkreises Darmstadt-Dieburg an.
Unterstützungsunterschriften erschlichen
Eine Verurteilung 2001 wegen Erschleichung von Unterstützungsunterschriften im hessischen Kommunalwahlkampf von 1997 bremste seine Parteikarriere nicht. Als mittlerweile NPD-Landeschef im Saarland übernahm die „Allzweckwaffe“ der Partei 2004 den Posten des Geschäftsführers der NPD-Landtagsfraktion in Sachsen. 2005 übernahm er zudem den Landesvorsitz in Rheinland-Pfalz und agierte als Bundeswahlkampfleiter.
Parteiintern kamen zu dieser Zeit erstmals Vorwürfe auf, Marx arbeite als V-Mann für den Verfassungsschutz. Die Parteiführung stärkte ihm jedoch den Rücken. Mit dem Einzug der NPD 2006 in den Landtag von Mecklenburg-Vorpommern übernahm Marx als ein Strippenzieher seiner Partei im Schweriner Schloss dann für einige Jahre die dortige Fraktionsgeschäftsführung samt Organisation und Strukturaufbau. Wegen der zahlreichen Postenwechsel bezeichnete ihn das „Handelsblatt“ gar als „rechten Handlungsreisenden“.
Absturz nach „Peniskuchen“-Affäre
2013 schlüpfte Marx in die Rolle des NPD-Generalsekretärs. Nach dem Auftauchen von Fotos einer frivolen Geburtstagsparty mit Stripteasetänzerin und ehemaliger Pornodarstellerin und einem Kuchen in Penisform im Beisein von Marx trat dieser im Frühjahr 2014 zurück und kam damit einer Abberufung durch den Bundesvorstand zuvor. Als er dann knapp sieben Monate später auch noch in einer Kampfkandidatur um den Bundesvorsitz deutlich gegen Frank Franz verlor, zog er sich von der großen Parteibühne zurück.
Franz veröffentlichte jetzt über Twitter einen längeren Nachruf auf das Ableben von Marx, den viele als Ziehvater für den jetzigen Bundesvorsitzenden ansehen. Trotz vieler Differenzen bezeichnet Franz den zuletzt in der Bedeutungslosigkeit abgetauchten Verstorbenen als „besondere Persönlichkeit, (...) Kamerad und Freund“.