NPD will Bürgermeisterposten
Völklingen/Duisburg – Am 24. September stehen in Völklingen und Duisburg nicht nur die Bundestagswahlen an, Stimmzettel gibt es auch zur Oberbürgermeisterwahl. In beiden Städten bewirbt sich dabei auch die NPD.
In Völklingen bewirbt sich Otfried Richard Best um das Oberbürgermeisteramt. Der 60-Jährige saß von 2004 an für die NPD im Völklinger Stadtrat, wurde nach internen Streitigkeiten 2006 von der Partei ausgeschlossen, behielt aber bis 2009 sein Kommunalmandat. Bereits 2016 war zu beobachten, dass sich Best und die NPD längst wieder im Einklang befinden. Zwischenzeitlich trat Best als Aktivist bei der ultrarechten Splitterpartei „Freie Bürger Union Saar“ auf, unterstützte das NPD-gelenkte „Bündnis Saar“ und begleitete für kurze Zeit maßgeblich die Initiative „Saarländer gegen Salafisten“ (SageSa). Best kandidierte bereits 2005 als Einzelbewerber in Wadgassen (Landkreis Saarlouis) für den Bürgermeisterposten, erhielt aber nur 0,7 Prozent der Stimmen.
Für eine bundesweite Lachnummer sorgte jüngst eine Podiumsdiskussion mit Best anlässlich der anstehenden OB-Wahl. Dort ließ er sich mit einer Fangfrage zu „arabischen Hausnummern“ aufs Glatteis führen und kündigte an, er setze sich für normale Zahlen ein, offenbar nicht wissend, dass es sich bei der allseits gängigen Nutzung und Schreibweise um arabische Ziffern handelt.
Melanie Händelkes, 40-jährige Ratsfrau im Duisburger Stadtparlament, hat ebenfalls ihren Hut in den Ring zur Wahl des Stadtoberhauptes geworfen. Die dreifache Mutter und Erzieherin ist seit 1996 für die NPD und deren Jugendorganisation Junge Nationaldemokraten aktiv, agiert seit 2012 als Kreisvorsitzende und gehört dem NRW-Landesvorstand der Partei als stellvertretende Vorsitzende an. Für die OB-Wahl schwenkt die NPD sogar von ihrer traditionell roten Parteifarbe zum Grün, verbunden mit dem Slogan „Hoffnung wählen“. Dies darf getrost als visuelles Ablenkungsmanöver gewertet werden. (hf)