NPD-Politiker stören Flüchtlings-Veranstaltung
Der Löcknitzer NPD-Politiker Dirk Bahlmann im Gespräch mit der Polizei, Foto: Archiv
Das Regionalzentrum hatte am Mittwochabend zu einer Veranstaltung geladen, um über die Lage von Asylbewerbern in Deutschland zu berichten, vor allem sollte über Ängste und Vorurteile aufgeklärt werden. Der Event sollte in Löcknitz stattfinden, einer Kleinstadt, die nur rund zehn Kilometer von der Grenze zu Polen entfernt liegt und in der einige Hundert polnische Bürger sesshaft geworden sind.
Doch bevor Mitarbeiter des Regionalzentrums, das sich für eine Förderung der demokratischen Kultur einsetzt, die Veranstaltung eröffnen konnten, kam es zu einem massiven Störversuch durch fünf Rechtsextreme. Diese drangen in das Gebäude ein, beleidigten die anwesenden Gäste, unter denen sich auch Familien mit Kindern befanden, als „Parasiten“ und „Pöbel“. Die Veranstalter wollten die Personen mit Verweis auf das Hausrecht zum Verlassen des Gebäudes bewegen – doch erfolglos.
Erst die Polizei, die mit neun Fahrzeugen anrückte, konnte die Gruppe aus dem Haus drängen. „Gegen die Störer wurden Anzeigen wegen des Verdachts der Volksverhetzung, der Nötigung und des Hausfriedensbruchs aufgenommen“, heißt es in der Pressemitteilung der Polizei. Unter den Beschuldigten befinden sich offenbar auch die beiden Löcknitzer NPD-Gemeindevertreter Dirk Bahlmann und Frank Dreblow sowie weitere Männer, die in dem Ort bereits für die rechtsextreme Partei kandidierten.