NPD-Mann will Stadtoberhaupt werden
Halle – Der stellvertretende sachsen-anhaltinische NPD-Landesvorsitzende Andreas Karl (Jg. 1963) aus Billroda (Burgenlandkreis) tritt für die NPD bei der Wahl des Oberbürgermeisters der Stadt Halle am 1. Juli an.
In einer Presseerklärung gibt Karl (Jg. 1963), NPD-Fraktionschef im Burgenlandkreis, kund, dass in Halle „seit langem eine mafiös verflochtene Clique aus Politik, Wirtschaft, Presse und so genannten ‚Gesellschaftlichen Gruppen’, wir bezeichnen sie beispielsweise als Kirchen und Gewerkschaften, zum Nachteil der Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt“ agiere. Karl kandidiert bei der OB-Wahl in Halle am 1. Juli, weil er Eigenangaben zufolge „nicht mehr mit ansehen kann, wie die Zukunft dieser Stadt und ihrer Bürger durch eine Bande korrupter Politversager, krimineller Abzocker und Selbstbediener aufs Spiel gesetzt“ werde.
Der Dachdecker Karl, der 1995 der NPD als Mitglied beitrat, kandidierte bereits im November 2006 in Halle bei der Oberbürgermeisterwahl und erzielte 1,70 Prozent der Wählerstimmen (1.089 Stimmen). In einem sachen-anhaltinischen NPD-Blättchen offenbarte Karl im Jahr 2002 sein krudes kommunalpolitisches Weltbild: „Das Irrenhaus Deutschland (BRD) hat viele Namen und wir Nationaldemokraten sind aufgerufen, diesen Zustand zu beenden, bevor es zu spät ist. Schon in etwa 30 Jahren werden wir Deutsche ... nur noch knapp die Hälfte der dann in unserem Lande lebenden Menschen sein ... Wenn es soweit ist, kann man höchstwahrscheinlich auf demokratisch-parlamentarischem Wege nicht mehr viel ändern und deshalb müssen wir so schnell als möglich reagieren und unsere Strukturen mehr und mehr ausbauen.“