Notorischer Hitlergruß-Zeiger
Kassel – Das Amtsgericht Kassel hat einen einschlägig vorbestraften Rechtsextremisten wegen Zeigen des Hitlergrußes zu einer fünfmonatigen Haftstrafe ohne Bewährung verurteilt.
Szenetypisch gekleidet war Jan J. (Jg. 1988) aus Helsa (Kreis Kassel) im Juni vergangenen Jahres während des Volksfestes „Hessentag“ in Kassel mit einer Studentin und ihrem Begleiter aneinandergeraten. Zunächst hatte J. gegen den Fotoapparat der Frau geschlagen, wie er vor Gericht einräumte. Im Verlauf der Auseinandersetzung auf einer Treppe in der Innenstadt streckte er dann seinen Arm zum Hitlergruß aus, ist das Gericht überzeugt.
Aus Angst vor einem Racheakt aus der rechten Szene wollten die Zeugin und ihre Begleitung zunächst ihre Personalien den Beamten nicht nennen. Vor Gericht sagten beide übereinstimmend aus, dass J. äußerst aggressiv aufgetreten sei, sie als „scheiß Zecken“ beleidigte und damit drohte, seine „Kameraden“ herbeizurufen. Als „massiv bedrohlich“ schilderte die Studentin die Situation.
Der aus Halberstadt stammende J. ist der Justiz einschlägig bekannt: In Sachsen-Anhalt wurde er unter anderem wegen Körperverletzung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Beleidigung verurteilt. Zum Tatzeitpunkt stand er zweifach unter Bewährung – wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Aufgrund eben dieser Straftat muss er nun für fünf Monate in Haft. Zudem dürfte er die beiden Bewährungsstrafen ebenfalls absitzen müssen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. (jf)