Nordhessen: Sonnenwendfeier und Kameradschaftsabend

Der Rechtsextremist Meinolf Schönborn startet in einem ehemaligen Hotel in Nordhessen und angesichts der Lockerungen der Corona-Einschränkungen eine Serie neuer Veranstaltungen.

Donnerstag, 10. Juni 2021
Michael Klarmann

Ende 2020 war bekannt geworden dass Schönborn, unter anderem Produzent der Zeitschrift „Recht und Wahrheit“, im nordhessischen Wesertal ein altes Hotel gekauft hat. Die Gemeinde liegt zwischen Höxter, Kassel und Göttingen in der Peripherie von Niedersachen, Nordrhein-Westfalen und Hessen. Schönborns letztes „Lesertreffen“ war für April 2020 geplant, musste wegen der Pandemie aber verschoben werden und hat einem Bericht zufolge im Oktober im Harz mit rund 90 Personen stattgefunden.

Aktuell bewirbt Schönborn mit einer nur intern verbreiteten Einladung ein Treffen anlässlich der „Sommersonnenwende“ und drei neue „Kulturtage“. So soll auf seinem Anwesen in Gieselwerder – ein Ortsteil von Wesertal – am 21. und 22. Juni anlässlich der „Sommersonnenwende“ ein Vortrag, eine Filmvorführung sowie eine entsprechende Feier mit „Kameradschaftsabend“ stattfinden. Am 16. und 17. Juli soll auf dem ersten „Kulturtag“ Thorsten Crämer über den Verfassungsschutz referieren. Crämer lebt in Schwelm und war in der DVU, der NPD und bei „Pro NRW“ aktiv.

Weitere Veranstaltungen

Am 13. und 14. August soll auf dem zweiten „Kulturtag“ Manfred Aengenvoort über die Geschichte der „Rechtsparteien“ von 1945 bis heute referieren. Der Oberhausener war über lange Jahre in der NPD aktiv. Der dritte auf der Einladung beworbene „Kulturtag“ soll mit einem Vortrag von Hans-Ulrich Höfs am 10. und 11. September stattfinden. Höfs fiel vor Jahren auf mit seinem „Krefelder Forum Freies Deutschland“ – ein extrem rechter Diskussionszirkel – und soll nun über die „vorrevolutionäre Lage“ in „der BRD“ sprechen.

Die „Kulturtage“ sind immer so angelegt, dass Gäste Freitags anreisen, ein „Kameradschaftsabend“ folgen soll und Samstags die Referate stattfinden. Schönborn rät dazu, dass Gäste einen Schlafsack mitbringen sollen. Als Unkosten entstünden diesen 10 Euro Teilnahmegebühr. Ein entsprechender Umbau des alten Hotelkomplexes zur Tagungsstätte mit Pension scheint also vorerst nur bedingt geglückt zu sein.

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