Neue Aufgabe für Ex-FPÖ-Politikerin
Die österreichische Nationalratsabgeordnete Susanne Winter aus Graz will sich der Markteinführung von „Compact“-Österreich widmen. Winter war im November 2015 wegen antisemitischer Äußerungen aus der FPÖ ausgeschlossen worden.
Jürgen Elsässer (Jg. 1957), Chefredakteur des verschwörungstheoretisch ausgerichteten Monatsmagazins „Compact“ (Magazin für Souveränität) gab im Dezemberheft kund, dass sich Winter (Jg. 1957) an der Markteinführung von „Compact“-Österreich beteiligen wolle. Der Titel der „Compact“-Ausgabe vom Dezember lautet: „Merkel? Verhaften! Die kriminelle Kanzlerin“. Im vergangenen Oktober hatte Susanne Winter (Jg. 1957) bereits als Referentin an der „Souveränitätskonferenz“ von „Compact“ unter dem Motto „Freiheit für Deutschland“ in Berlin teilgenommen. In ihrer Rede grüßte Winter zunächst die Mitarbeiter des Verfassungsschutzes, die „ganz sicher unter uns sind“.
Im November 2015 sorgte Winter für länderübergreifende Negativschlagzeilen, so dass sich die FPÖ gezwungen sah, sich von ihr zu trennen. Nach Winters Gutheißung antisemitischer Aussagen auf ihrem Facebook-Account wurde die seit langem umstrittene blaue Parlamentarierin aus der Partei geworfen. Winter gehörte der FPÖ seit 1997 an und ist seit 2008 Nationalrätin. Die Berufspolitikerin ist bereits wegen Verhetzung und Herabwürdigung religiöser Lehren rechtskräftig verurteilt. Winter unterhält auch Kontakte zur islamfeindlichen und rechtspopulistischen Gruppierung „pro NRW“. Im März 2015 war sie Teilnehmerin der ersten Kundgebung der fremdenfeindlichen Grazer Pegida-Gruppe.
Wiederholt meldete sich Winter bereits in der militant antisemitischen Hetzpostille „Phoenix“ des österreichischen Holocaust-Leugners Walter Ochensberger zu Wort. So beschwerte sie sich in dem Blatt über „Geldgeschenke an Scheinasylanten“, beklagte den „bestialische(n) Massenmord an Unschuldigen genannt Abtreibung“ und wehklagte über „Lebenslügen des Feminismus“.