Neonazis ziehen „trauernd“ durch Magdeburg

160 Geschichtsrevisionisten zogen am Freitag durch Magdeburg, alle Foto: Tim Mönch
Abgeschirmt von einer doppelten Reihe Gitter der Polizei und umringt von lautem Gegenprotest versammelten sich gegen 18.30 Uhr die ersten dunkel gekleideten Neonazis vor dem Eingang des Magdeburger Hauptbahnhofs. Doch schnell war klar, dass die Demonstration dort nicht wie angekündigt um 19 Uhr starten würde. Wie bereits im letzten Jahr, ließen Neonazis und Polizei bis kurz vor Beginn offen, wo die Neonazis entlang marschieren würden.
Denn statt vor dem Hauptbahnhof, sammelten sich die Organisatoren gleichzeitig im benachbarten Stadtteil Buckau an einem kleineren Bahnhof. In Absprache mit der Polizei fuhren kurz darauf auch die Teilnehmer vom Hauptbahnhof dorthin. Der rechtsextreme Aufmarsch konnte starten.
Seit Wochen hatten die Neonazis in den sozialen Medien für sogenannten Trauermarsch in Magdeburg geworben. Doch dem Aufruf der NPD Magdeburg folgten nur etwa 160 „Kameraden“ aus Sachsen-Anhalt, Niedersachsen, Sachsen und Schleswig-Holstein.

Auch Neonazi Bernd Tödter (Aryan Circle) aus Schleswig-Holstein war anwesend Mit dutzenden schwarzen Fahnen und brennenden Fackeln zog der neonazistische Aufmarsch in Richtung Elbe. Zahlreiche Teilnehmer waren vollkommen vermummt, die Polizei schritt trotz ausreichend Beamten vor Ort und mehrfacher Hinweise nicht ein. In lockeren Dreierreihen, begleitet von blecherner klassischer Musik aus dem Lautsprecherwagen, zog die Demonstration schweigend durch die Stadt. Immer wieder versuchten die aggressiv auftretenden Neonazis Pressevertreter einzuschüchtern und an ihrer Arbeit zu hindern. Doch auch hier schritt die Polizei eher zögerlich ein und schickte die aufgebrachten Rechten zurück in ihre Demonstration.
Vermummter Neonazi Bei einer Zwischenkundgebung am Elbufer schwadronierten die Redner Marcel Kretschmer und Maik Müller in gewohnter Manier vom „alliierten Bombenterror“ und den „unschuldigen Deutschen“. Der aus Dresden angereiste NPD-Kader Müller verbreitete eben diesen Geschichtsrevisionismus und nutzte die Rede gleichzeitig vor allem, um für den eigenen Trauermarsch am 15. Februar zu werben, zu dem die NPD seit Wochen mobilisiert. In einer Schweigeminute gedachten die Neonazis zudem der bei der Bombardierung ums Leben Gekommenen – der einzige Moment während der zweistündigen Demonstration, in dem kein Teilnehmer vermummt war.
Maik Müller NPD Sachsen Während die rechten Demonstranten in einem Halbkreis aufgereiht den Reden lauschten, protestierte eine ältere Frau lautstark gegen die Geschichtsverfälschung der Neonazis. Doch da die Polizei darin eine Störung des rechten Treibens sah, untersagte sie der Frau ihren Protest und schickte sie weg.

Auch Neonazi Bernd Tödter (Aryan Circle) aus Schleswig-Holstein war anwesend Mit dutzenden schwarzen Fahnen und brennenden Fackeln zog der neonazistische Aufmarsch in Richtung Elbe. Zahlreiche Teilnehmer waren vollkommen vermummt, die Polizei schritt trotz ausreichend Beamten vor Ort und mehrfacher Hinweise nicht ein. In lockeren Dreierreihen, begleitet von blecherner klassischer Musik aus dem Lautsprecherwagen, zog die Demonstration schweigend durch die Stadt. Immer wieder versuchten die aggressiv auftretenden Neonazis Pressevertreter einzuschüchtern und an ihrer Arbeit zu hindern. Doch auch hier schritt die Polizei eher zögerlich ein und schickte die aufgebrachten Rechten zurück in ihre Demonstration.

Vermummter Neonazi Bei einer Zwischenkundgebung am Elbufer schwadronierten die Redner Marcel Kretschmer und Maik Müller in gewohnter Manier vom „alliierten Bombenterror“ und den „unschuldigen Deutschen“. Der aus Dresden angereiste NPD-Kader Müller verbreitete eben diesen Geschichtsrevisionismus und nutzte die Rede gleichzeitig vor allem, um für den eigenen Trauermarsch am 15. Februar zu werben, zu dem die NPD seit Wochen mobilisiert. In einer Schweigeminute gedachten die Neonazis zudem der bei der Bombardierung ums Leben Gekommenen – der einzige Moment während der zweistündigen Demonstration, in dem kein Teilnehmer vermummt war.

Maik Müller NPD Sachsen Während die rechten Demonstranten in einem Halbkreis aufgereiht den Reden lauschten, protestierte eine ältere Frau lautstark gegen die Geschichtsverfälschung der Neonazis. Doch da die Polizei darin eine Störung des rechten Treibens sah, untersagte sie der Frau ihren Protest und schickte sie weg.
Dem neonazistischen Treiben stellten sich in Magdeburg tausende Menschen entgegen. Bereits am Nachmittag hatten junge AktivistInnen von „Fridays for Future“ gegen den Aufmarsch protestiert. Im gesamten Stadtgebiet gab es im Laufe des Tages mehr als ein dutzend Kundgebungen, Mahnwachen und Demonstrationen. Zudem versuchten Gegendemonstrierende, an mehreren Stellen die Neonazi-Demonstration zu blockieren, doch die Revisionisten wurden von der Polizei immer wieder an den Blockaden vorbeigeführt. Mehrfach ging die Polizei laut Social-Media-Videos hart gegen Protestierende vor. Weitere Fotos gibt es hier.Die Polizei in #Magdeburg geht teilweise ohne Anlass aggressiv gegen die Gegendemonstranten des rechten "Trauermarschs" vor und wirft Demonstrierende zu Boden. #md1701 pic.twitter.com/z1FijuSwSa
— Daniel Tautz (@DanielTautz) January 17, 2020
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