Neonazi länger hinter Gittern

Dortmund/Wuppertal – Der Wuppertaler Neonazi Matthias Drewer muss voraussichtlich länger in Haft bleiben als zunächst gedacht.

 

Freitag, 22. Juli 2016
Redaktion

Derzeit sitzt Drewer, der bei der Gründung des Wuppertaler „Die Rechte“-Kreisverbandes am 30. Januar 2013 als dessen Vorsitzender gewählt worden war, eine Strafe wegen seiner Beteiligung an einem brutalen Überfall auf Neonazi-Gegner ab. Das Landgericht Wuppertal hatte ihn Mitte September 2014 deswegen zu einer Jugendstrafe von zweieinhalb Jahren verurteilt. (bnr.de berichtete hier und hier) Drewer hatte bei der Attacke einer Frau durch Schläge mit einem Knüppel schwere Kopfverletzungen zugefügt. Gegen drei weitere Neonazis waren seinerzeit wegen gemeinschaftlicher gefährlicher Körperverletzung ebenfalls Haftstrafen ausgesprochen worden.

Glaubt man dem Neonazi-Portal „Dortmundecho“, das der Partei „Die Rechte“ in der Ruhrgebietsstadt zugerechnet werden kann, kommt für Drewer jetzt eine weitere Verurteilung hinzu. Das Amtsgericht in Dortmund hatte ihn vor einigen Monaten zu drei Monaten Haft verurteilt, weil er Anfang vorigen Jahres einen Polizeibeamten beleidigte und gegen die anschließende Festnahme Widerstand leistete. Die Berufung gegen dieses Urteil nahm der Wuppertaler Neonazi nach Angaben seiner braunen „Kameraden“ am Donnerstag in einer Verhandlung vor dem Landgericht zurück. Seine Haftdauer werde sich daher „voraussichtlich bis Jahresbeginn 2017“ verlängern.

Das Amt des „Die Rechte“-Kreisvorsitzenden in Wuppertal soll Drewer seit seinem Haftantritt nicht mehr innehaben. Als Distanzierung der Partei von ihrem bei Demo-Auftritten stets besonders linientreu neo-nationalsozialistisch auftretenden Ex-Funktionär darf man dies aber nicht missverstehen. (ts)

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