Neonazi-Hetze im Südwesten

Limburgerhof/Ludwigshafen – Die Neonazi-Kleinstpartei „Der III. Weg“ will am Samstag in Rheinland-Pfalz eine Doppeldemonstration gegen „Asylmissbrauch“ durchführen.

Freitag, 22. Mai 2015
Redaktion

Aufmarschiert werden soll am Pfingstsamstag auf dem Burgunderplatz in Limburgerhof um 14.00 Uhr und anschließend um 16.00 Uhr auf dem Bahnhof in Ludwigshafen-Mundenheim. Die rund 11 200 Einwohner zählende Gemeinde Limburgerhof lieferte jüngst bundesweite Schlagzeilen. In der Nacht zum 6. Mai wurde dort eine geplante Asylbewerberunterkunft in Brand gesetzt. (bnr.de berichtete)

Vor dem Anschlag gab es in Limburgerhof fremdenfeindliche Hetze des Neonazi-Kleinstpartei „Der III. Weg“. In den vergangenen zwei Jahren hatten Neonazis in Limburgerhof mehrfach gegen Flüchtlinge demonstriert. In einem vor dem Brandanschlag verbreiteten Flugblatt mit dem Titel „Offener Brief zur Asylproblematik in der BRD, speziell in Limburgerhof“ tönte der „III. Weg“-Vorsitzende Klaus Armstroff (Jg. 1957) aus dem pfälzischen Weidenthal, man habe sich zur „Bürgerinitiative ‘Kein Asylheim in Limburgerhof‘“ gegen die „aufgezwungene Asylflut“ zusammengeschlossen.

Mit der Doppeldemonstration gegen Flüchtlinge wollen die Neonazis ein „Zeichen für Deutschlands Zukunft!“ setzen. Den „lieben Landsleuten“ wird im Demonstrationsaufruf kundgetan, dass sowohl die Medien als auch die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) nach dem Brandanschlag die Täter mit der „heimattreuen“ Partei „Der III. Weg“ in Verbindung gebracht hätten, „da diese sich in der Vergangenheit konsequent gegen die Besiedlung unseres Landes mit kulturfremden Einwanderern eingesetzt“ habe. Staat und Medien wollten somit „jeglichen patriotischen Widerstand gegen die systematische Überflutung unserer Heimat (...) kriminalisieren“, lamentieren die Neonazis.

Im Demonstrationsaufruf fordert „Der III. Weg“ den Stopp des „anhaltenden Asylmissbrauchs“. Ebenso sollten „kriminelle sowie dauerhaft erwerbslose Ausländer (...) konsequent aus Deutschland“ ausgewiesen werden. Gefordert wird, „dadurch eingesparte Gelder zur Förderung deutscher Familien zu verwenden!“. Denn „nur der eigene Nachwuchs sichert die Renten und Sozialsysteme!“, behaupten die Neonazis. (am)

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