Neonazi-Bands wollen Europa verteidigen

Für den 18. November wird in der rechten Szene für den alljährlichen braunen "Gedenkmarsch" in Remagen mobilisiert. An dem Samstag soll auch ein Rechtsrock-Konzert an nicht näher genanntem Ort stattfinden.

Donnerstag, 09. November 2017
Redaktion

„Verteidige Europa“ lautet das Motto, mit dem ein Rechtsrock-Konzert am 18. November beworben wird. Es soll der Ankündigung zufolge irgendwo in Westeuropa stattfinden, doch die Beteiligung von vier deutschen Bands lässt darauf schließen, dass es sich dabei um einen Ort im Westen Deutschland handelt.

Auftreten sollen laut Flyer die Combos „Blitzkrieg“ aus dem Raum Chemnitz, „Exzess“ aus der Region Strausberg, das Quartett „Germanium“ sowie „Barbarossa“ mit Mitgliedern von „Propaganda“ und „Devils Project“ aus Baden-Württemberg. Ein Hinweis auf der Facebook-Seite von „Germanium“ lässt mutmaßen, dass es bei der Veranstaltungsplanung eine Absprache mit den Organisatoren des jährlichen neonazistischen „Gedenkmarschs“ in Remagen (Landkreis Ahrweiler) gegeben hat. Die braune Szene will dort zum nunmehr neunten Mal die Todesopfer des damaligen alliierten Rheinwiesen-Gefangenenlagers für ihre Zwecke instrumentalisieren.

„Germanium“ hat am 4. November gepostet: „Zuerst zum Gedenkmarsch in Remagen, später zum Konzert.“ „Treue um Treue - den Toten ein Gesicht geben!“ lautet die Losung für die Zusammenkunft in Remagen. Im Vorjahr waren vor Ort unter anderem Aktivisten der NPD, der Kleinpartei „Die Rechte“ , Freie Kräfte des „Nationalen Widerstands Zweibrücken“ , Teilnehmer aus Nordrhein-Westfalen, Brandenburg und Hessen sowie die Initiative „Fellbach wehrt sich“ anzutreffen. Redner waren bei dem rechtsextremen Treiben im vergangenen Jahr Klaus Schäfer aus Dortmund, Ralph Tegethoff aus Bad Honnef, Kevin Koch aus Wuppertal und Sven Skoda aus Düsseldorf. (hf)

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