Nationalistischer Kongress in Rom

In der italienischen Hauptstadt fand Anfang des Monats eine Tagung zum Thema „Nationalkonservatismus“ statt.

Dienstag, 11. Februar 2020
Anton Maegerle

An dem Kongress in Rom unter dem Motto „God, Honor, Country“ (Gott, Ehre, Vaterland) nahmen Rechtspopulisten und Rechtsextremisten aus mehreren europäischen Staaten, Israel und den USA teil. Auch Mandatsträger der AfD waren unter den rund 250 Besuchern.

Matteo Salvini verhindert

Getagt wurde im Grandhotel Plaza in der römischen Innenstadt. Zu den Kongress-Teilnehmern zählten unter anderem die Enkelin von Jean-Marie Le Pen Marion Maréchal vom französischen Rassemblement National, Giorgia Meloni, seit 2014 Vorsitzende der italienischen Partei „Fratelli d’Italia“, Santiago Abascal, seit 2014 Chef der spanischen Partei Vox, und der ungarische Regierungschef und Fidesz-Vorsitzende Viktor Orbán. Kurzfristig an der Teilnahme verhindert war der ehemalige italienische Innenminister und Lega-Führer Matteo Salvini.

Organisiert wurde die Veranstaltung von der im Januar 2019 gegründeten „Edmund Burke Foundation“ (USA), die sich dem Nationalkonservatismus und der Vision der Rückkehr der Staaten zur Nationalstaaterei verschrieben hat. In der Ankündigung zum Kongress war entsprechend zu lesen: „Jeder heute weiß, dass Europa am Scheideweg steht. Der Aufstieg des Nationalismus in Europa, in den Vereinigten Staaten und der gesamten demokratischen Welt wird von vielen als Bedrohung für die liberale Nachkriegsordnung gesehen. Andere aber sehen in der erneuerten Betonung des Patriotismus und der Freiheit der Nationen die Weiterführung einer der besten politischen Traditionen des letzten Jahrhunderts. Ist der neue Nationalismus also tatsächlich eine Bedrohung oder – im Gegenteil – nicht eher ein Wert?"

AfD-Parlamentarier vor Ort

Von der AfD waren die Bundestagsfraktions-Vize Beatrix von Storch, der AfD-Obmann im Auswärtigen Ausschuss des Bundestages, Petr Bystron, und der stellvertretende Vorsitzende der AfD-Sachsen und EU-Parlamentsabgeordnete Maximilian Krah vor Ort.  „Es ist sehr wichtig, dass sich die konservativen Parteien in Europa vernetzen und austauschen und diese Konferenz bietet einen sehr gelungenen Rahmen dafür. Wir stehen alle vor ähnlichen Herausforderungen. Unsere christliche Kultur ist unser gemeinsames Wertefundament und wir teilen das Ziel, den Nationalstaat in Europa zu erhalten, weil er der Garant für Demokratie und bürgerliche Freiheit ist“, gab von Storch kund.

Die Konferenz wurde gefördert durch die Bow Group (England), das Center for European Renewal (Niederlande), das Danube Institute (Ungarn), dem Herzl Institute (Israel), der International Reagan Thatcher Society (USA) und Nazione Futura (Italien). Der im Frühjahr 2017 ins Leben gerufene think tank Nazione Futura wird vom Vorsitzenden Francesco Giubilei, einem Gelegenheitsautoren der rechten Wochenzeitung „Junge Freiheit“, geführt.

Zugegen bei dem Kongress waren auch der extrem rechte Weblog „Politically Incorrect“ und für die Wochenzeitung „Junge Freiheit“ der Publizist Karlheinz Weißmann. Der erste Kongress zum Thema „National Conservatism“ fand im Juli 2019 in Washington statt.

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