Mutmaßlicher Mittäter für Sprengstoffanschläge

Aachen/Berlin – In Aachen wurde am Mittwoch wegen des Verdachts der Vorbereitung von Sprengstoffanschlägen ein zweiter Neonazi in Untersuchungshaft genommen.

Donnerstag, 23. September 2010
Redaktion

Schon am 1. September waren in Aachen und in Radevormwald mehrere Wohnungen wegen der Vorbereitung von Sprengstofftaten durchsucht worden. Der schon mehrfach polizeilich aufgefallene Falko W. (20) aus Aachen war als mutmaßlicher Haupttäter in Untersuchungshaft genommen worden. Laut Ermittler hatte das ehemalige Mitglied der eng mit der NPD verwobenen „Kameradschaft Aachener Land“ (KAL) im Umfeld des Neonazi-Aufmarsches am 1. Mai in Berlin unter anderem Böller weggeworfen, die mit Glassplittern zur gefährlichen Waffe umgearbeitet worden waren.

Am 22. September wurde laut Staatsanwaltschaft Aachen auch ein 25-Jähriger aus Aachen in Untersuchungshaft genommen. Der Neonazi gilt als „mutmaßlicher Mittäter“ von W. bezüglich der Sprengstofftaten, so ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Aachen. Zudem werde gegen den Neonazi wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und Sachbeschädigung ermittelt. Er soll mit einem Komplizen in der Nacht zum 2. August die Außenmauer des jüdischen Friedhofs in Aachen, Parteibüros, das Haus eines Aussteigers und eine Werbetafel des Zeitungsverlags Aachen („Aachener Nachrichten“, „Aachener Zeitung“) mit Hakenkreuzen und rechtsextremen Parolen beschmiert haben. (mik)

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