Militanter Wiederholungstäter

Aachen – Vor dem Landgericht Aachen hat der Berufungsprozess gegen einen einschlägig vorbestraften Führungskader der „Kameradschaft Aachener Land“ (KAL) wegen gefährlicher Körperverletzung begonnen.

Donnerstag, 19. Januar 2012
Michael Klarmann

Denis U. sitzt seit Ende November wegen „Wiederholungsgefahr“ in Untersuchungshaft. Der mehrfach straffällig aufgefallene 25-jährige Student aus Düren wurde kürzlich erst wegen Landfriedensbruch und Körperverletzung verurteilt. (bnr.de berichtete) In Untersuchungshaft genommen wurde U. am 29. November, weil ihm erneut gefährliche Körperverletzung, Nötigung und Sachbeschädigung vorgeworfen wird. (bnr.de berichtete)  Das entsprechende Verfahren ist noch nicht terminiert.

U. war NPD-Mitglied, gehörte zeitweise dem Vorstand des NPD-Kreisverbandes Düren an und engagierte sich bis vor Wochen noch in Vereinigungen von NPD-nahen, rechtsextremen und antisemitischen Russlanddeutschen. Unter Mitarbeitern des Landesverfassungsschutzes Nordrhein-Westfalen galt U. bis zu seiner Festnahme zudem als „Hirn“ und „Stratege“ der „Kameradschaft Aachener Land“ (KAL), obschon als „Kameradschaftsführer“ René Laube aus Vettweiß (Kreis Düren) öffentlich in Erscheinung tritt. Bei dem 19. Januar begonnenen Berufungsprozess will U. erreichen, dass ein Urteil des Amtsgerichtes Aachen vom Juni 2011 aufgehoben wird.

Das Gericht hatte U. vor Monaten wegen gefährlicher Körperverletzung zu einer Haftstrafe verurteilt. Es sah es als erwiesen an, dass U. am 27. März 2010 in der Aachener Innenstadt im Zuge eines verbalen Disputs und Rangeleien mit Vertretern der Partei Die Linke einen der Nazigegner attackiert hatte. Als das Opfer bei dem Handgemenge zu Boden gegangen war, soll U. dem Linken gegen den Kopf getreten haben.

In der ersten Instanz war U. wegen der Attacke zu 14 Monaten Haft ohne Bewährung verurteilt worden. (bnr.de berichtete)  U. hat am Donnerstag in zweiter Instanz den Tritt auf sein Opfer zwar zugegeben, ihn jedoch als ungezielte Reflexhandlung im Zuge eines Streites dargestellt. Ein Urteil wird am 26. Januar erwartet.

 

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