Metal-Festival mit umstrittenen Bands

Am Pfingstwochenende findet im finnischen Hyvinkää das zweitägige Steelfest statt – mit dabei sind auch eindeutige NSBM-Bands.

Dienstag, 15. Mai 2018
Horst Freires

Beim Steelfest am 18. und 19. Mai im finnischen Hyvinkää stehen verschiedene Metal-Orientierungen auf dem Programm. Die Festival-Verantwortlichen haben dabei aber auch eindeutige NSBM-Bands eingeladen. Dazu zählen „Baise Ma Hache“ aus Frankreich, „Nokturnal Mortum“ aus der Ukraine sowie „Satanic Warmaster“ aus Finnland.

Seit Jahren umstritten ist das Gebaren der australischen Band „Deströyer 666“ wegen ihrer partiellen Beiträge bei anderen RAC-Projekten („Rock Against Communism“) wie etwa „Raven’s Wing“. Bereits 1997 grüßten die Australier um Sänger KK Warslut auf ihrem Debütalbum die Rechtsrock-Bands „Fortress“, „Squadron“ und „Brutal Attack“. In diesem Jahr fiel Warslut mit sexistischen Bemerkungen gegen Aktivitäten der „MeToo“-Bewegung auf. Kritik an den Finnen von „Archgoat“ ist ebenfalls berechtigt, da die Band 2015 ein Split-Album mit ihren Landsleuten von „Satanic Warmaster“ aufgenommen hat.

Auftritte mit Schweinsköpfen und Tierkadavern

In die Schlagzeilen geriet in diesem Jahr die aus Uppsala kommende Band „Watain“, bekannt für Auftritte mit Schweinsköpfen und Tierkadavern. Ihrem Gitarristen Davide „Set Teitan“ Totaro wurde zweimal zur Last gelegt, den Hitlergruß gezeigt zu haben, darunter bei einer Show in Stockholm. Die Band tat dies als Fehlinterpretation ab, sprach in einem Fall von einem Scherz. Totaro werde jetzt erst einmal eine Auszeit nehmen, teilte die schwedische Band mit. Vor dem aktuellen Hintergrund kommen auch gezeigte Hitlergruß-Posen der Combo nach einem Konzert im Jahr 2006 in Thüringen ins Gedächtnis zurück. Dort wurden Bandmitglieder zudem beim Tragen von T-Shirts der deutschen NSBM-Kultband „Absurd“ gesehen. Sänger Erik Danielsson und seine Mitstreiter bezeichneten ihre Kritiker seinerzeit als „erbärmliche Untermenschen“ und beharrten auf ihrer unpolitischen Einstellung.

Unter diesen aufgezählten Gegebenheiten kann sich die international gefragte Berliner Death- und Doom-Metal-Band „Necros Christos“ fragen, ob ihr Auftrittsort beim zweitägigen Festival in Hyvinkää richtig gewählt ist?

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