Kein rechter „Oi!“ im Bliesgau
Die Stadt Blieskastel hat das vorgeblich unpolitische Skinhead-Konzert der „Prolligans“ in ihrer Festhalle abgesagt.
Unter dem Motto „Oi! im Gau“ plante „Subcultural Records“ ein weiteres vorgeblich unpolitisches Skinhead-Konzert – in der Bliesgau-Festhalle der Stadt Blieskastel. Die Gemeinde wollte das nicht und hat dem Veranstalter Ende vergangener Woche mitgeteilt, dass die Festhalle für das Konzert nicht zur Verfügung stehe. Das bestätigte das Kulturbüro der saarländischen Gemeinde jetzt gegenüber bnr.de.
Nach Rücksprache mit der Fachstelle gegen Rechtsextremismus am Adolf-Bender-Zentrum sei die Stadt Blieskastel zu dem Schluss gekommen, dass das Konzert der rechten Skinheads „nicht in unser Kulturprogramm passt“. Die Fachstelle habe die Stadt auf die Verflechtung der angekündigten Bands ins rechtsradikale Milieu hingewiesen.
„Prolligans“ als Zugpferd von „Subcultural Records“
Am 28. Oktober sollten neben den „Prolligans” die „Birdmountain Bootbois“ (BMBB) aus Hessen, „Loichtfeuer“ aus Bremerhaven sowie „Haymaker“ aus Prag auf der Bühne stehen. (bnr.de berichtete)
Abgesehen von „Haymaker” gehören die Bands zu „Subcultural Records”, dessen Logo auch auf einem Werbeflugblatt zum abgesagten Konzert zu sehen ist. Die „Prolligans” gelten als Zugpferd des Allgäuer Labels und geben sich als unpolitische Oi!-Band. Mehrere ihrer Mitglieder spielen aber zugleich in anderen einschlägigen Rechtsrock-Bands. Gründer des Labels ist der Neonazi-Plattenproduzent Benjamin Einsiedler. „Subcultural Records“ erscheint als der Versuch, eine vorgeblich unpolitische Skinhead-Szene mit astreinen Neonazi-Bands zusammenzubringen. (bnr.de berichtete)