Rechtsrock

„Kategorie C“ will wieder aktiv werden

Einst hatte sich die rechtsextreme Hooligan-Band „Kategorie C“ aufgelöst, der Sänger war musikalisch seitdem im Querdenken-Umfeld aktiv, nahm gar ein Lied mit Xavier Naidoo auf. Bald soll nun ein neues Album veröffentlicht werden.

Donnerstag, 07. Juli 2022
Michael Klarmann
Proteste gegen ein Kategorie-C-Konzert
Proteste gegen ein Kategorie-C-Konzert

Ursprünglich hatte Kategorie C (KC) 2019 auf dem „Schild & Schwert“-Festival in Ostritz ihr Abschiedskonzert gespielt. Aktiv blieben Musiker der Band gleichwohl noch mit Auftritten bei „Balladen“-Abenden. Sänger Hannes Ostendorf veröffentlichte unter dem Namen „Hannes“ weiter Songs und kooperierte mit anderen Musikern der Rechtsrock- und „Querdenken“-Szene sowie mit Xavier Naidoo.

Eine gemeinsame Mini-CD mit Naidoo wollte Ostendorf laut Telegram-Nachricht im Frühjahr enttäuscht für drei Euro verramschen, nachdem der Soulsänger seine Abkehr von der Szene per Videobotschaft mitgeteilt hatte. Heute wird der Tonträger im KC-Onlineshop weiter für 9,90 Euro angeboten. Jener Online-Fan-Shop mit Merchandise und Tonträgern von KC und anderen Musik- und Bandprojekten Ostendorfs war trotz der Pause fortgeführt worden. Zuweilen wirkte der Sänger wie ein Bewegungsunternehmer.

Rücktritt vom Rücktritt

Eines der letzten Band-Projekte, das Ostendorf unterstützte, nennt sich „Tragik der Zeit“. Musikalisch aktiv sind dabei die langjährige Neonazi-Aktivistin Melanie Dittmer und ein Marcel aus Sachsen. „Tragik der Zeit“ veröffentlichten kürzlich eine Mini-CD. Gleichwohl hatte Ostendorf schon im April 2021 mitgeteilt, auch KC seien wieder aktiv geworden und könnten die Fans in diesen schweren Zeiten nicht alleine lassen.

Nun haben KC via Telegram-Kanal offiziell mitgeteilt, dass die Band neue Lieder eingespielt habe. Die CD zur „Re-Union“ werde aktuell abgemischt und gemastert, eine Veröffentlichung solle erfolgen sobald möglich, hieß es in der Mitteilung. Das frühere Markenzeichen scheint dabei jedoch über Bord gegangen zu sein. Die meisten Songs der Hooligan-Band thematisierten in den langen Jahren der Bandgeschichte Themen wie Fußball, besangen die Erlebniswelt Stadion sowie die Gewalt unter Hooligans und „Fußballrockern“. Explizit politische Texte veröffentlichte überwiegend das KC-Sideprojekt „Nahkampf“.

Germanen statt Fußball

Das anstehende Album „Ruf der Götter“, teilte die Band nun mit, beschäftige sich hingegen mit germanischer und heidnischer Mythologie. Es enthalte teils Originalverse aus der Edda. „Leben heißt Kampf und ständiger Wandel und Weiterentwicklung“, teilten KC dazu mit. Welche Musiker mitwirken, bleibt gleichwohl vorerst unklar. Bis auf Ostendorf wechselten sich in der langen Geschichte immer wieder die Bandmitglieder ab. Bei „Balladenabenden“ firmierten zuletzt meistens nur noch der Sänger und als Gitarrist Stefan „Ernie“ B. als KC.

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