ISD-Memorial mit deutschem Rechtsrock

Für den 28. September sind zum Gedenken an den legendären „Skrewdriver“-Bandleader Ian Stuart Donaldson Gedächtniskonzerte in Schweden und Frankreich angekündigt.

Dienstag, 23. Juli 2013
Horst Freires

Seit Monaten werden diverse Ian Stuart Donaldson (ISD)-Gedächtniskonzerte auf verschiedenen Kontinenten beworben, die an den Unfalltod  des „Skrewdriver“-Bandleaders, der die Skinhead-Bewegung „Blood&Honour“ aus der Taufe gehoben hat, im Jahr 1993 erinnern. Auch seitens der „Hammerskins“ wird das von Großbritannien aus entworfene Musiknetzwerk der rechtsextremen Szene inzwischen nicht mehr angefeindet.

In Schweden soll es am 28. September ein ISD-Memorial mit deutscher Beteiligung geben, das federführend von den schwedischen „Hammerskin“-Kameraden organisiert wird. Angekündigt wird dafür die Teilnahme von „Kommando Skin“ aus Stuttgart. Das Trio existiert bereits seit 17 Jahren und trat unter anderem 2006 bei ISD-Konzerten in Belgien und Großbritannien auf. Auch das Bandprojekt „Division Germania“, hinter dem der Mönchengladbacher Andreas Koroschetz steckt, soll die Bühne betreten. Der Neonazi tritt seit Jahren mal als „Sleipnir“, mal mit der Ruhrpottkombo „Rotte Charlotte“ oder den Berlinern von „Macht & Ehre“ auf. 2005 kandidierte er bei den Bundestagswahlen für die NPD. Musikalisch ist er auf mehreren von der rechten Szene angefertigten und in Umlauf gebrachten so genannten Schulhof-CDs beteiligt. Koroschetz macht sich die Argumentation von „Reichsbürgern“ zu eigen, dass die Bundesrepublik angeblich keinen völkerrechtlich gültigen Status besitzt. Auch die drei schwedischen Rock Against Communism-Bands „Endless Pride“, „Steelcapped Strength“ und „Tors Vrede“ sollen aufspielen.

Am 28. September wird es ein entsprechendes musikalisches Gedenken auch in Frankreich geben. Die dortige „Blood&Honour“-Sektion „Hexagone“ lädt zum internationalen Konzert ein. Neben der französischen Band „Frakass“ stehen auch „Brutal Attack“, „March Or Die“ und „Blackout“ aus Großbritannien auf dem Programm. Ferner mit dabei: „Faustrecht“ aus dem Allgäu, die sich 1994 gegründet haben.

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