Holocaustleugnende Propaganda

USA (Kalifornien/San Francisco) – Seit einigen Tagen kursiert im Internet ein englischsprachiger Videofilm, der die Judenvernichtung in Gaskammern durch die Nationalsozialisten als Schwindel tituliert.

Mittwoch, 26. März 2014
Redaktion

Urheber des Streifens ist der US-Amerikaner Eric Hunt, der sich seit Jahren als notorischer Holocaust-Leugner betätigt. Zum ersten Mal sorgte Hunt international für Schlagzeilen, als er als damals 22-Jähriger 2007 in einem Hotel von San Francisco den Friedensnobelpreisträger und Holocaust-Überlebenden Elie Wiesel tätlich angriff. Hunt wurde dafür eineinhalb Jahre später zu einer Bewährungsstrafe verurteilt, verbunden mit der Auflage, sich in psychische Behandlung zu begeben und sich Wiesel nicht mehr als 150 Meter zu nähern.

Beworben wird das Lügendokument unter anderem durch die in Texas beheimatete Carolyn Yeager, die in Kontakt steht mit internationalen Holocaust-Leugnern beziehungsweise Aktivisten der rechtsextremen Szene wie etwa Germar Rudolf, dem Australier Fredrick Töben, dem US-Keramikkünstler Charles Krafft oder jüngst Richard Edmonds, früher führender Funktionär bei der British National Party und inzwischen in Großbritannien für die National Front aktiv. Yeager, die serienweise Hetzpropaganda gegen Juden verbreitet, ruft auf ihrer Homepage dazu auf, den in Bayreuth wegen Volksverhetzung inhaftierten Neonazi Gerd Ittner mit Solidaritätspost zu unterstützen. Regelmäßig meldet sie sich mit einem Online-Podcast zu Wort. Dort hat sie unter anderem die Schrift „Die Auschwitz-Lüge“ des 1997 verstorbenen Altnazis Thies Christophersen und das darin enthaltene Vorwort von Manfred Roeder gehuldigt. Das Werk wurde hierzulande bereits 1978 gerichtlich eingezogen, genießt in der braunen Szene und speziell bei  Holocaust-Leugnern aber weiterhin große Beliebtheit. (hf)

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