Holocaust-Leugner wieder aktiv
In den letzten Jahren war der zuvor sehr umtriebige Schweizer Revisionist und Antisemit Bernhard Schaub von der Bildfläche verschwunden. Nun hat er sich zurück gemeldet.
Letztmals trat der NPD-Vortragsredner Bernhard Schaub (Jg. 1954) im Januar 2013 in Genf auf, zusammen mit dem französischen Rechtsextremisten Pierre Vial. Schaub und Vial verkündeten dabei die Zusammenarbeit der nationalsozialistisch, rassistisch und antisemitisch ausgerichteten „Europäischen Aktion“ (EA), eines internationalen Netzwerks von Holocaust-Leugnern, mit der französischen Organisation „Terre et Peuple“ (Boden & Volk) wie auch deren Sektionen in Spanien und Portugal. Nach dieser Ankündigung, die ohne konkrete Folgen blieb, verschwand Schaub für längere Zeit von der Bildfläche. Der Basler Ernst Indlekofer klagte im Oktober 2014 in seinem Heftchen „Recht + Freiheit“ dass Schaub die Schweiz verlassen habe. Im Klartext: Schaub, der Millionen von Menschen außereuropäischer Herkunft aus Europa vertreiben möchte, erfuhr die rigide Ausländerpolitik der Schweiz am eigenen Leib. Er folgte seiner langjährigen Lebensgefährtin und Mutter der drei gemeinsamen Kinder, weil diese aus der Schweiz ausgewiesen worden war. Der deutschen Staatsangehörigen war 2012/2013 wegen ihrer Sozialhilfeabhängigkeit die Aufenthaltsbewilligung entzogen worden.
Nach bald drei Jahren hat sich der Ex-Vorsitzende des 2008 vom Bundesinnenminister verbotenen „Vereins zur Rehabilitierung der wegen Bestreitens des Holocaust Verfolgten“ (VRBHV), jetzt wieder zurück gemeldet. Auf der EA-Homepage zeichnet er als Autor eines Rundumschlages zum Thema „Flüchtlinge?“(sic!). Wobei Schaub allerdings der Auffassung ist, man solle sie „Zivilokkupanten“ nennen. Der ehemalige EA-Anführer verbreitet anschließend wieder einmal, seine Verschwörungsmär von einer „gewissen Bananenrepublik in einem Phantom-Europa sind, das faktisch seit 1945 eine amerikanisch-zionistische Kolonie“ sei. Und bei „Gutmenschen“ gehöre es zum guten Ton, „der Abschaffung der europäischen Menschenart“ Vorschub zu leisten. Ähnlich wie einst die Nazis schreibt er von einem „liberalistisch-bolschewistischen Dämon“ und wähnt „eine neue Adelsrasse“ an der Macht, damit meint er „die Juden“. Der Holocaust-Leugner hofft nun auf einen „Staatsstreich traditionalistischer Kräfte, die ein unzweideutiges Programm“ hätten. Für einen Erfolg brauche es jedoch, so phantasiert Schaub dann weiter, die „Unterstützung einsichtiger Kreise in den USA, die sich gleichzeitig der Herrschaft von Mulatten, Israel-Lobbyisten und Ostküstenkapitalisten entledigen“ wollten.
Spenden für das EA-Mitteilungsblatt „Europa ruft“ können auf ein Konto von Rosemarie Hertlein bei der Postbank einbezahlt werden. Hertlein war Ehefrau des 2009 verstorbenen Hans-Jürgen Hertlein, eines in Szene-Kreisen bekannten Rechtsextremisten aus Rheinland-Pfalz (unter anderem „Stahlhelm“, Artgemeinschaft – Germanische Glaubens-Gemeinschaft“).