Hessen-NPD blickt auf das Frühjahr
Die hessische NPD hat ihren Landesvorsitzenden Daniel Lachmann wiedergewählt. Der Landesverband bereitet sich auf die Kommunalwahlen im März kommenden Jahres vor.
Auf ihrem Landesparteitag haben die hessischen Nationaldemokraten am vergangenen Wochenende ihren seit April 2018 amtierenden Vorsitzenden Daniel Lachmann, zugleich Landesgeschäftsführer, im Amt bestätigt. Der NPD-Landesverband Hessen umfasst sechs Bezirksverbände. Sitz des Landesverbandes ist Büdingen (Wetteraukreis).
Lachmann gehört seit 1998 der NPD an. Der NPD-Politiker ist auch Vorsitzender der NPD-Fraktionen im Wetterauer Kreistag und in der Stadtverordnetenversammlung von Büdingen. Er leitet ebenso den Arbeitskreis Kommunalpolitik im NPD Parteivorstand. Lachmann gehörte früher der wegen Wesensverwandtschaft mit dem Nationalsozialismus verbotenen Neonazi-Truppe „Hilfsorganisation für nationale politische Gefangene und deren Angehörige“ (HNG) an. Als „die wichtigste Aufgabe“ für die kommenden Monate nannte Lachmann in seiner Schlussrede die Vorbereitungen zur hessischen Kommunalwahl am 14. März 2021.
Zeitweiliger Ortsvorsteher von der NPD
Zu stellvertretenden Landesvorsitzenden wurden Stefan Jagsch (Jg. 1986) und der 44-jährige Ingo Helge gewählt. Ex-HNG-Mitglied und Schatzmeister Jagsch war 2019 zeitweilig Ortsvorsteher des 2.500 Einwohner/innen zählenden Ortsteils Waldsiedlung der Gemeinde Altenstadt, was für bundesweite Aufregung sorgte. Helge, der das Amt Medien im Landesvorstand und im NPD-Bundesvorstand leitet, zeichnete presserechtlich verantwortlich für ein im März 2009 im Raum Bad Kreuznach (Rheinland-Pfalz) in Umlauf gebrachtes Flugblatt der NPD mit dem Titel „Heimreise statt Einreise“. Darin hieß es: „Die Verwandlung Deutschlands in einen Völkerbrei, in dem ethnische Deutsche schon bald die Minderheit darstellen werden, im Namen von Wirtschaftswachstum und Multi-Kulti-Ideologie, ist (..) dumm-dreist genug.“ Thassilo Hantusch (1993) aus Wetzlar vertritt als Landesvorsitzender der NPD-Jugendorganisation Junge Nationalisten (JN) die Interessen der Parteijugend im NPD-Landesvorstand.
Als Vertreter des NPD-Parteipräsidiums nahm NPD-Generalsekretär Alexander Neidlein (Jg. 1975) an dem hessischen NPD-Landesparteitag teil. Neidlein hatte auch die Leitung des Parteitages inne. Der ehemalige Kroatien-Söldner trat 1997 der NPD bei. Am 14. März 1994 war Neidlein an einem Feuergefecht mit der Polizei unweit der südafrikanischen Hauptstadt Pretoria beteiligt. 2006 führte Neidlein aus: „Nationalismus bedeutet Revolution. Und unsere Revolution findet im 21. Jahrhundert statt. Unsere Revolution ist keine kleine Veränderung, sondern wir müssen uns ein komplett anderes politisches System erkämpfen!“ (am)