Hausverbot für rechten Kulturverein
Duderstadt – Der ultrarechte „Arbeitskreises für deutsche Dichtung“ hat seine ursprünglich im niedersächsischen Duderstadt (Kreis Göttingen) geplante Jahrestagung nach Thüringen verlegen müssen. Unter den Referenten war auch ein Bundestagskandidat der AfD.
Nachdem der „blick nach rechts“ über die Hintergründe des „Arbeitskreises für deutsche Dichtung“ (AfdD) berichtet hatte, setzte der Betreiber des Tagungshauses die Gäste kurzerhand vor die Tür. Den 16 anwesenden Mitgliedern des Vereins wurde ein Hausverbot erteilt, teilte der Betreiber des Jugendgästehauses Duderstadt noch am Freitag mit. Nach zwei Stunden war die Jahrestagung des „Arbeitskreises für deutsche Dichtung“ (AfdD) damit vorerst beendet.
Allerdings fand der „Arbeitskreis“ Unterschlupf im „Hufhaus“ im thüringischen Ilfeld (Kreis Nordhausen). In dem Hotel eckt der AfdD mit seinen Rechtsaußen-Kontakten nicht an. Seit Jahren finden hier schon Neonazi-Treffen statt.
„Johann Felix Baldig“ schreibt für das „Compact“-Magazin
Unter den Referenten der Tagung befand sich auch ein AfD-Politiker aus Sachsen-Anhalt. Hinter dem Pseudonym „Johann Felix Baldig“ soll sich der AfD-Bundestagskandidat Jens Lange aus Südharz verbergen, wie das Blog „Sachsen-Anhalt rechtsaußen“ recherchierte. Auf eine Anfrage von bnr.de an den AfD-Kandidaten Lange, ob dieser auch unter dem Pseudonym in Erscheinung trete, antwortete „Johann Felix Baldig“.
„Baldig“ referierte nicht nur beim AfdD über die „Wortgewalt in den preußischen Konsistorien“, sondern schreibt auch für das rechtspopulistische „Compact“-Magazin. An der AfdD-Tagung nahm auch der Düsseldorfer Rechtsanwalt Björn Clemens, Vorstandsmitglied der rechtsextremen „Gesellschaft für freie Publizistik“, teil. (jf)