Glühender Hitler-Verehrer

Spanien (Barcelona) − Der spanische Buchhändler Pedro Varela ist in Barcelona wegen Verbreitung rassistischen Gedankenguts zu zwei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt worden.

Donnerstag, 11. März 2010
Redaktion

Ein Gericht in der zweitgrößten spanischen Stadt sah es in seinem Urteil als erwiesen an, dass der bekennende Nationalsozialist und glühende Hitler-Verehrer Varela in seiner Buchhandlung Libreria Europa Schriften vertrieb, in denen Juden und andere Volksgruppen als minderwertig dargestellt werden. Varela betreibt seit März 2003 auch einen Internet-Versand. Im aktuellen Angebot finden sich unter anderem Poster von Adolf Hitler und Reinhard Heydrich. Varela war 1998 schon einmal zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Die Strafe wurde aber später auf sieben Monate reduziert und zur Bewährung ausgesetzt, weil nach einer Entscheidung des Verfassungsgerichts das Leugnen des Holocausts in Spanien nicht strafbar ist. Meinungs- und Wissenschaftsfreiheit, so die Richter, seien höher zu bewerten. Varela war langähriger Präsident der 1965 gegründeten Neonazi-Organisation CEDADE (Circulo Espanol de Amigos de Europa), die Ende 1993 offiziell aufgelöst wurde. Ziel der CEDADE war die Einführung des Nationalsozialismus. Danach verfasste Varela Rundschreiben unter dem Titel „Briefe“, die auch in deutscher Sprache erschienen. 1994 schrieb Varela: „In dem Kampf, den wir ausfechten, ist schon alles gesagt. Es gibt da nur eine Fragestellung: auf der einen Seite, da ist der Jude, auf der anderen Hitler.“ Engste Kontakte unterhielt Varela zu dem notorischen Holocaust-Leugner und SS-Sonderführer in Auschwitz, Thies Christophersen. So orderte Varela per Schreiben vom 21. Oktober 1990 bei Christophersen 50 Hitler-Postkarten. Sein Schreiben beendete Varela mit dem Gruß „Heil Dir!“. (am)

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