BI Sichere Heimat
„Gernegroß“-Demonstration rechter Russlanddeutscher erreichte keine 40 Teilnehmer
Die „Bürgerinitiative Sichere Heimat“ rief gestern erneut zur Großdemonstration auf. Der Veranstaltung schlossen sich aber nur wenige Teilnehmer an. Neonazis aus den Reihen der Partei Die Rechte machten einen gehörigen Teil der Anwesenden aus.

Am Ende gab es kurze Reden und ein schnelles Zusammenpacken. Mit etwa 20 Minuten inhaltlichem Programm war es zudem eine der kürzesten Kundgebungen, mit der diverse rechte Gruppen seit geraumer Zeit Nürnberg überziehen. Und wohl auch eine der blamabelsten.
Als Großdemonstration wurde die Veranstaltungen auf dem zentralen Jakobplatz beworben. Initiatoren waren die meist russlandstämmigen Aktivisten um Elena Roon, die als „Bürgeriniative Sichere Heimat“ auftreten. Zu Beginn des Jahres, unter dem Eindruck der Kölner Silvesternacht und der möglichen Sexualstraftat gegen ein Mädchen aus der russlanddeutschen Community, wurden noch mehrere hundert Teilnehmer mobilisiert. Danach begann der Abstieg.
Immer deutlicher wurde zudem, dass es sich bei den Organisatoren um Rechtsradikale handelte, die auch bereit waren, mit Pegida und der Partei Die Rechte zusammenzuarbeiten. Bei der letzten Veranstaltung lobte ein Redner den NS-Dichter Kurt Eggers. Das Nürnberger Bündnis Nazistopp machte Roon in einem russischen sozialen Netzwerk als Anhängerin des nationalistischen und völkischen Arminius-Bund aus. Sie selbst beteiligte sich am Samstag an einem Infostand der Nürnberger AfD, die die „Großdemonstration“ ebenfalls beworben hatte. Erfolglos, wie am Sonntag offensichtlich wurde.
Die eigentlich für 13.30 Uhr angesetzte Veranstaltung begann mit ziemlicher Verspätung. Alles Warten auf weitere Teilnehmer half nichts. Es blieb bei etwa 35 Teilnehmern. Darunter befanden sich auch etwa zehn Teilnehmer aus dem Umfeld der neonazistischen Partei Die Rechte um die bekannten Aktivisten Rainer Biller und Thomas Rohr. Biller wurde von Roon laut Augenzeugen herzlich begrüßt. Sie konterkarierte damit Aussagen, dass Neonazis nicht willkommen seien.
Etwa 150 Personen stellten sich gegen die Veranstaltung. Die Organisation übernahm das Forchheimer Bündnis „Bunt statt braun“. In Nürnberg pflegen Anti-Rechts-Bündnisse ein Rotationprinzip, um sich bei der Vielzahl an rechten Aufmärschen abzulösen.