„Geheimtipp“ für Patrioten

Lesen & Schenken-„Lesertreffen“ in Pommersfelden – Stargast ist Hans Püschel, Bürgermeister in Krauschwitz im Burgenland und NPD-Direktkandidat.

Donnerstag, 03. Februar 2011
Anton Maegerle

Zum traditionellen „Lesertreffen“ lädt die rechtsextreme „Lesen & Schenken Verlagsauslieferung und Versandgesellschaft mbH“ (Postfachadresse: Kiel; Sitz: Martensrade/Schleswig-Holstein) vom 1. bis 3. April nach Pommersfelden bei Bamberg in Oberfranken ein. Getagt und genächtigt wird wie in den Jahren zuvor im „Schlosshotel Pommersfelden“. Das Hotel gehört zum Gebäudekomplex des Barockschlosses Weißenstein von Paul Graf von Schönborn. Pächter des Schlosshotels ist das Ehepaar Manfred und Renate Haag.

„Lesen & Schenken“ zählt zum Verlagsimperium von Dietmar Munier (Jg. 1954). Munier leitet die Verlagsgruppe Arndt / Pour le Merite / Orion-Heimreiter, in der die „Deutsche Militärzeitschrift“ (DMZ), die Monatszeitschrift „Zuerst!“ und die Wochenzeitung „Der Schlesier“ erscheinen. Das „Lesertreffen“, so Munier in der Einladung, „hat sich zu einem ‚Geheimtipp’ für alle an Geschichte und Politik interessierten Patrioten entwickelt.“ Die Veranstaltung findet wie gewohnt in Kooperation mit dem 1992 auf Initiative von Munier gegründeten „Schulverein zur Förderung der Rußlanddeutschen in Ostpreußen e.V.“ statt.

„Als politischer Verleger quer zum Zeitgeist“

Stargast des „Lesertreffens“ ist der Bürgermeister von Krauschwitz im Burgenland Hans Püschel. Der Direktkandidat der NPD für die Landtagswahlen in Sachsen-Anhalt am 20. März will sich über „Meinungsfreiheit: Mit Thilo Sarrazin in der SPD“ auslassen. Als Referenten der Veranstaltung sind neben Munier, der zum Thema: „Als politischer Verleger quer zum Zeitgeist“ spricht, Hans-Ulrich Kopp, Götz Kubitschek, Theodor Schmidt-Kaler, Andreas Mölzer, Günter Pahl und Harald Neubauer angekündigt.

Kopp (Jg. 1962) ist stellvertretender Vorsitzender des Witikobundes und Alter Herr der Münchner Burschenschaft Danubia. In Pommersfelden referiert er über „Ostdeutsche Kulturgüter in russischen Kellern: Das Schicksal eines Kunstschatzes“. Kubitschek (Jg. 1970) ist Gründungsmitglied des Instituts für Staatspolitik und Geschäftsführer des Verlags Edition Antaios. Er ist mit einem Vortrag über „Deutsche Opfer, fremde Täter: Ausländergewalt in Deutschland“ angekündigt. Schmidt-Kaler (Jg. 1930), Erstunterzeichner des rassistischen „Heidelberger Manifests“ (1981). Sein Thema im April: „Kurskorrektur tut not: Ursachen und Folgen der Bevölkerungsentwicklung“. Der FPÖ-Europaparlamentarier Andreas Mölzer (Jg. 1952) berichtet über „Europa im Fadenkreuz: Geopolitische Herausforderungen des 21. Jahrhunderts“. Der ehemalige Lehrer Pahl (Jg. 1932), Interviewpartner von „Zuerst!“, stellt den einstigen Dichter Detlev von Liliencron vor. Neubauer, bis 2009 Mitherausgeber der rechtsextremen Monatszeitschrift „Nation&Europa“, wird über „Hass, Heuchelei, Hysterie: Wie deutsche Medien manipulieren“ referieren.

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