Ex-Wehrsportchef spricht am 11. September

Leipzig – Karl-Heinz Hoffmann (73), Ex-Chef der 1980 verbotenen, rechtsterroristischen „Wehrsportgruppe Hoffmann“, soll am 11. September bei einer Veranstaltung in Sachsen als Referent auftreten.

Montag, 06. September 2010
Redaktion

Unter der Überschrift „Der Chef spricht!“ wird die Veranstaltung, die in Westsachsen stattfinden soll, im neonazistischen Thiazi-Forum beworben. Hoffmann werde „nach Jahrzehnten ohne öffentliche Äußerungen“ sein Schweigen brechen und über das Thema „Die WSG: Klischee und Wirklichkeit – Richtigstellung zeitgeschichtlicher Verfälschungen“ sprechen. Der Vortrag dürfe „nicht als etwaige Werbung für die inzwischen historisch gewordene WSG missverstanden werden“, heißt es in der Ankündigung. Vielmehr solle er „eine eindringliche Warnung vor unüberlegten Nachahmungsversuchen sein, um jugendliche Schwärmer vor persönlichem Unglück zu bewahren“.

„Ausdrücklich nur marginal thematisiert“ werde bei der Veranstaltung die „WSG-Ausland“. Hoffmann hatte sich nach dem Verbot seiner Organisation in den Libanon abgesetzt und dort in Zusammenarbeit mit der „Al Fatah“ eine „Wehrsportgruppe Ausland“ gegründet. 1981 war er auf dem Flughafen Frankfurt festgenommen worden. Unter anderem wegen Freiheitsberaubung, gefährlicher Körperverletzung und Verstößen gegen das Waffen und Sprengstoffgesetz wurde er später zu neuneinhalb Jahren Haft verurteilt. Nach seiner Haftentlassung unterhielt Hoffmann zwar weiter Kontakte in die Neonazi-Szene. Öffentlich trat er aber nicht mehr auf. (ts)

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