Ex-NPD-Chef Deckert lädt zur privaten Diskussionsrunde über „alliierten Bombenterror“

Deckert kaufte den ehemaligen Gasthof im Jahr 2001, um dort Veranstaltungen für alle „deutschbewussten Gruppen“ zu organisieren. Kurz nach dem Erwerb der Immobilie begann Deckert mit Sanierungsarbeiten. Bereits im Jahr 2002 wurde durch das Landratsamt Freiberg ein Baustopp verfügt, welcher jedoch durch das Landgericht Chemnitz wieder aufgehoben wurde. Die erteilte Baugenehmigung „gilt […] lediglich für ein reines Wohnhaus. Es erfolgte keine Genehmigung für sonstige Zwecke“, teilte André Kaiser, Pressesprecher des Landkreises, der Freien Presse mit.
Die öffentliche Nutzung des Gebäudes als „Deutsches Haus“ für Veranstaltungen, Seminare oder gar Parteitage wurde immer wieder untersagt. Zum Beispiel sollte 2007 auf dem Gasthofgelände eine “private“ Konzertveranstaltung stattfinden, welche allerdings wegen „Polizeinotstand“ verboten worden war, berichtet das linke Jugendbündnis Freiberg.
Um dies für die Veranstaltung am kommenden Wochenende, den 11./12. Februar, zu verhindern, reichte Deckert einen vorbeugenden Eilantrag beim Verwaltungsgericht Chemnitz ein. Sein Anwalt und "Pro Chemnitz"-Stadtratsmitglied, Martin Kohlmann, sagte gegenüber der Freien Presse vom 8. Februar, dass bisher die geplante Zusammenkunft nicht verboten worden wäre. „Es ist ein privates Haus. Wenn sich Herr Deckert Freunde zu politischen Diskussionen einlädt, dann ist das seine Sache.“
Erst Anfang Februar hatte das Landgericht Mannheim den mehrfach vorbestraften Ex-NPD-Chef wegen Beihilfe zur Volksverhetzung und der Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener zu sechs Monaten Freiheitsstrafe verurteilt. Der Geschichtsrevisionist hatte sich an der Übersetzung eines Buches beteiligt, das die Existenz von Gaskammern in Auschwitz leugnet.
Foto:U.S. Air Force, als ein Werk der Regierung der Vereinigten Staaten ist es gemeinfrei.
Foto:U.S. Air Force, als ein Werk der Regierung der Vereinigten Staaten ist es gemeinfrei.