Ex-HNG-Vorsitzende im Visier der Justiz

Frankfurt/Mainz – Die Staatsanwaltschaft Frankfurt ermittelt gegen die frühere Vorsitzende der verbotenen „Hilfsorganisation für nationale politische Gefangene und deren Angehörige e.V.“ (HNG), Ursula Müller – offenbar wegen eines Verstoßes gegen das Verbot der Vereinigung.

Freitag, 24. Mai 2013
Redaktion

Auf Anfrage bestätigte die Staatsanwaltschaft, dass bereits am 25. April eine Hausdurchsuchung bei Müller stattgefunden hat. Damit beauftragt war das hessische Landeskriminalamt. Über weitere Beschuldigte und Hintergründe gab die Staatsanwaltschaft unter Hinweis auf ermittlungstaktische Gründe keine Auskunft.

In Neonazi-Kreisen wird kolportiert, dass gegen mindestens drei weitere Personen Ermittlungen laufen. Müller werde eine Fortführung beziehungsweise Unterstützung der HNG vorgeworfen. Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich hatte die Organisation im September 2011 verboten; das Bundesverwaltungsgericht bestätigte Mitte Dezember 2012 das Verbot. Die 79-Jährige, die von 1991 bis 2011 an der Spitze der „Hilfsorganisation“ stand, soll „in regem Austausch“ mit dem Kasseler Neonazi Bernd T. gestanden haben. T. gilt als Initiator einer neuen rechten „Knasthilfeorganisation“, die sich im vorigen Jahr nach dem HNG-Verbot bildete: die „Aryan Division Jail Crew 14“. (bnr.de berichtete) (ts)

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